Jakob Fiala
Persönliche Daten
Biographie
Der Arbeiter Jakob Fiala schloss sich der radicalen Arbeiterbewegung in Wien an.
Am 27. Oktober 1883 veranstaltet der radicale »Böhmische Bildungs- und Geselligkeitsverein ›Slovan‹« (Der Slawe) ein Tanzkränzchen in Rudolfsheim (Niederösterreich [zu Wien 15.}]). Dabei gerieten zwei Komiteemitglieder in Streit, den der diensthabende Polizeikommissär durch die Verhaftung eines der beiden Raufbolde beenden wollte. Es entstand ein allgemeiner Tumult und der erst kürzlich aus Böhmen [Tschechien] nach Wien gezogene Lohgerber Primus Fraitag (1856–?) meinte: »Das geht nicht an, dass hier Jemand arretirt werde, wir sind nicht in China«, und der Arbeiter Jakob Fiala sagte: »Es ist eine wahre Schande, dass wir, so viele, uns einen wegnehmen lassen.«1 Als der Wachmann daraufhin Fraitag festnehmen wollte, sprach der Webergehilfe und Redakteur Josef Hybeš (1850–1921) den Wachmann direkt und in brüskem Ton an: »Warum arretirt man Den?«2 Und Hybeš ließ sich trotz mehrfacher Abmahnungen nicht beruhigen. Am 29. November 1883 fand vor dem Bezirksgericht Sechshaus (Niederösterreich [zu Wien 15.]) der Prozess wegen des Tumults vom 27. Oktober 1883 statt. Jakob Fiala, Primus Fraitag und Josef Hybeš wurden wegen Einmengung in eine Amtshandlung angeklagt. Josef Hybeš wurde zu vierundzwanzig Stunden, Primus Fraitag zu zwölf Stunden Arrest verurteilt. Jakob Fiala wurde unter Berücksichtigung seines damaligen alkoholisierten Zustandes freigesprochen.
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Autor: Reinhard Müller
Version: Dezember 2024
Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien
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Zitiert nach [anonym]: (Eine gemüthliche Tanzunterhaltung.), in: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ (Wien), 17. Jg., Nr. 329 (30. November 1883), S. 5.
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Zitiert nach [anonym]: (Eine gemüthliche Tanzunterhaltung.), in: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ (Wien), 17. Jg., Nr. 329 (30. November 1883), S. 5.