Primus Fraitag (1856–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
falsche Namensschreibweise: Primus Freitag
Geburtsdatum
1856
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, dann konfessionslos
Biographie

Der 1882 in Böhmisch Kamnitz (Böhmen [Česká Kamenice, Tschechien]) lebende Lohgerber Primus Fraitag, zuständig nach Prag (Böhmen [Prag ‹Praha›, Tschechien]), Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung, war vor allem in Böhmen [Tschechien] aktiv. Er wurde im großen Prozess gegen einunddreißig Radicale, der vom 23. Jänner bis 4. Februar 1882 vor dem Landes- als Strafgericht Prag in geheimer Verhandlung stattfand, wegen Vergehens der Mitgliedschaft in einer geheimen Gesellschaft zu zwei Monaten einfachem Arrest verurteilt.

Primus Fraitag begab sich 1883 nach Wien. Weil er bei einem vom »Böhmischen Bildungs- und Geselligkeitsvereins ›Slovan‹« (Der Slawe) am 27. Oktober 1883 in Rudolfsheim (Niederösterreich [zu Wien 14.]) veranstalteten Tanzkränzchen lautstark gegen die Verhaftung eines betrunken in Streit geratenen Genossen protestierte, wurde Fraitag am 29. November 1883 vom Bezirksgericht Sechshaus zu zwölf Stunden Arrest verurteilt. Nach Verhängung der Ausnahmsverordungen vom 30. Jänner 1884 wurde Primus Fraitag aus Wien ausgewiesen: »79 Fraitag Primus, Rothgärber, geb. 1856 und zuständ. Prag, konfessionslos, I., groß, schlank, mit röthlichen H., blonden Augenbr., gr. Augen, bld. Schnurrb., deutsch u. böhmisch sprechend. [...] K. K. Pol.-Dion. Wien 9. u. 11/2. 1884.«1

Primus Fraitag kehrte daraufhin nach Böhmen [Tschechien] zurück.

Karte
  • 1

    [Anonym]: 79 Fraitag Primus, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 11 (13. Februar 1884), S. 39.