Johann Langer (1846–)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Mutter: Franziska Langer (um 1820 – Wien 22. Juni 1858): Handarbeiterin
Vater: unbekannt, vermutlich Johann Dobrondinsky: Maschinenwärter
Bruder: Leopold Langer: Tischlergehilfe; Radicaler
Ehe: in Wien am 2. Februar 1880 mit Franziska Jokl (Königstädtl, Böhmen [Městec Králové, Tschechien] 9. September 1833), Tochter einer Häuslerin und eines Häuslers: Taglöhnerin
Biographie
Johann Langer, wie sein Bruder, der Taglöhner Leopold Langer, Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung, wurde am 1. März 1880 in Wien wegen Verbreitung des Flugblatts »Die Zeiten sind schlecht«1 in Untersuchungshaft genommen und des Verbrechens des Hochverrats sowie der Störung der öffentlichen Ruhe und des Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung angeklagt. Eigentlich sollte er am 23. April 1880 vor dem Landes- als Schwurgericht Wien gemeinsam mit dem Schneidergehilfen Ármin Práger (1851–1905) und dem Hafnergehilfen Emanuel Doktor (1844–1925) wegen Verbrechen des Hochverrats sowie der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung angeklagt werden. Allerdings wurde Johann Langer noch vor Prozessbeginn in das Inquisitenspital des Landesgerichts eingewiesen, nachdem er in der Haft angeblich »Zeichen von Irrsinn« an den Tag gelegt habe, so dass man einen Suizid befürchtete. Johann Langer wurde dann am 2. Juni 1880 über Beschluss der Ratskammer ohne weitere Anklageverfolgung entlassen.
Adressen
- Wien 10., Leibnizgasse 16 (1880)
Mitarbeiter*innen an Periodika
Die Zukunft (Wien) 1880
Kategorien
Autor / Version / Copyleft
Autor: Reinhard Müller
Version: August 2024
Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien
Copyleft