Karl Tomann (1884–1950)
Persönliche Daten
Biographie
Karl Tomann trat 1898 der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« bei, war bis 1914 Sekretär der Goldschmiedegewerkschaft, schloss sich in der russischen Kriegsgefangenschaft den Bolschewiki an, nahm am russischen Bürgerkrieg teil und wurde 1919 Mitglied des Parteivorstands der »Kommunistischen Partei Deutsch-Österreichs«. 1919 war er Mitherausgeber der Zeitung »Die soziale Revolution. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Deutschösterreichs« (Wien) und 1919 bis 1924 der Zeitung »Die Rote Fahne. Zentralorgan der Kommunistischen Partei Oesterreichs« (Wien). Er wurde 1924 aus der »Kommunistischen Partei Österreichs« ausgeschlossen, 1925 wieder aufgenommen und 1932 endgültig ausgeschlossen. 1932 bis 1934 Mitglied der »Revolutionären Sozialisten Österreichs«, wurde er 1935 in das Anhaltelager Wöllersdorf [Wöllersdorf-Steinabrückl] (Niederösterreich) gebracht.
1940 wurde Karl Tomann Mitglied der »Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei« (NSDAP) sowie der »Sturmabteilung« (SA) und war 1939 bis 1945 Bürgermeister von Eichgraben (Niederösterreich).
Im Mai 1945 wurde Karl Tomann von sowjetischen Besatzungstruppen verhaftet, zu zehn Jahren Arbeitslager verurteilt und starb im Gulag in der Sowjetunion.
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Autor: Reinhard Müller
Version: Juli 2024
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