Wenzel Bernášek (1850–1931)

Persönliche Daten
Namensvarianten
tschechische Namensform: Václav Bernášek
ungarische Namensform: Vencel Bernašek
auch: Wenzel Bernaschek
auch: Wenzel Bernasek
auch: Wenzel Bernašek
Geburtsdatum
31. Januar 1850
Sterbedatum
15. Oktober 1931
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, dann konfessionslos
Berufe

Vater: Karl Bernášek; tschechische Namensform: Karel Bernášek; Heirat mit:
Mutter: Magdalena Bernášek, geborene Zajicek; tschechische Namensform: Magdaléna Bernášek: Hausfrau
Ehe: mit Antonia Hrouška; später: Antonie Hruschka (Sugdol, Mähren [Suchdol (okres Prostějov), Tschechien] 1857 – Linz an der Donau, Reichsgau Oberdonau [Oberösterreich] 25. März 1945): Fabrikarbeiterin
Tochter: Aranka Anna Bernašek; später: Aurelia Anna Bernášek, verheiratete Müller (Budapest, Ungarn 11. Juni 1884 – ?)
Sohn: József Bernašek (Pesterzsébet / Pester Elisabethdorf [zu Budapest], Ungarn 12. August 1886 – Pesterzsébet / Pester Elisabethdorf [zu Budapest], Ungarn 11. August 1887)
Sohn: Richard Antal Bernášek; später Richard Bernaschek (Pesterzsébet / Pester Elisabethdorf [zu Budapest], Ungarn 12. Juni 1888 – Mauthausen, Reichsgau Oberdonau [Oberösterreich] 18. April 1945, ermordet): Dreher, dann Angestellter in einem Radiogeschäft, dann Versicherungsvertreter, sozialdemokratischer Politiker, am Anlass für den Beginn des Februar-Aufstands 1934 zur Verteidigung der Demokratie wesentlich beteiligt
Sohn: Hugo Bernašek (Budapest, Ungarn 23. Juli 1890 – Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich 20. März 1900)
Tochter: Margit Johanna Bernašek; später: Margarethe Bernaschek (Pesterzsébet / Pester Elisabethdorf [zu Budapest], Ungarn 28. April 1892 – ?): Druckereiangestellte
Sohn: Ludwig Bernášek; später Ludwig Bernaschek (Budapest, Ungarn 15. Mai 1899 – Linz an der Donau, Oberösterreich 31. Mai 1970): Maschinenschlosser, dann Kaufmann, sozialdemokratischer Politiker, 1945 bis 1969 Landeshauptmann-Stellvertreter von Oberösterreich

Biographie

Der Schuhmachergehilfe Wenzel Bernášek kam nach Vöslau [Bad Vöslau] (Niederösterreich), wo er sich früh der radicalen Arbeiterbewegung anschloss und im Mai 1880 zum Obmann des »Arbeiter-Bildungs-Vereins Vöslau« gewählt wurde. Am 5. Oktober 1880 wurde bei Wenzel Bernášek in Vöslau eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Wegen der bei ihm vorgefundenen und beschlagnahmten Druckschriften wurde er verhaftet und am 7. Oktober 1880 in das Kreisgericht Wiener Neustadt (Niederösterreich), eingeliefert. Nach dem ersten Verhör durch den Untersuchungsrichter wurde er unter dem Verdacht des Vertriebs verbotener sozialistischer Druckwerke in Untersuchungshaft behalten, allerdings bald darauf freigelassen. Bei einer Versammlung des »Arbeiter-Bildungsvereins Baden« in Baden (Niederösterreich) am 1. Mai 1881 kritisierte er zum Punkt 3 der Tagesordnung, »Zweck und Nutzen des Vereins in deutscher und böhmischer Sprache« die Entscheidung des Regierungsvertreters, keinen Vortrag in tschechischer Sprache zuzulassen. Deswegen wurde Wenzel Bernášek am 30. Juni 1881 vor dem Bezirksgericht Baden der Übertretung des Vereinsgesetzes angeklagt, wurde aber freigesprochen. In den folgenden Jahren fanden immer wieder Hausdurchsuchungen bei Wenzel Bernášek statt. Am 6. Februar 1884 wurde er von der Bezirkshauptmannschaft Baden wegen Beteiligung an sozialistischen Umtrieben aus dem Geltungsgebiet der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 ausgewiesen.

Wenzel Bernášek ging im Februar 1884 nach Ungarn, wo er sich in Pesterzsébet / Pester Elisabethdorf [zu Budapest] (Ungarn) niederließ. Hier heiratete er Antonia Hrouška (1857–1945), mit der er sechs Kinder hatte.

Mit 3. September 1900 wurde seine Ausweisung durch die Bezirkshauptmannschaft Baden aufgehoben und Wenzel Bernášek kehrte mit seiner Familie nach Österreich zurück. Er ließ sich in Urfahr [zu Linz an der Donau] (Oberösterreich) als Schuhmacher nieder.

Adressen

  • Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich, Mittelgasse 10 (1900)
  • Urfahr [zu Linz an der Donau], Oberösterreich, Maximilianstraße 64 (1906)
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