Siegfried Walter Fischer (1890–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
Pseudonym: Walter Tyll
Geburtsdatum
8. April 1890
Geburtsort
Religionsbekenntnis
israelitisch, seit 22. Mai 1914 konfessionslos

Vater: Bennő Fischer; d. i. Bendet Fischer: (Assakürt, Ungarn [Nové Sady, Slowakei] ? – ?): Kaufmann und später Buchhalter; Heirat in Sopron / Ödenburg ([Sopron], Ungarn) am 14. Juli 1889 mit:
Mutter: Hedwig Fischer, geborene Steiner: Hausfrau
Bruder: Paul Fischer (Wien 25. Juni 1891– ?)
Bruder: Alfred Fischer (Wien 31. Dezember 1892 – ?)
Schwester: Gertrud Fischer (Wien 17. Juni 1901 – ?)
Ehe: standesamtlich in Wien am 4. Oktober 1915 mit Nelly Daniel (Wien 23. August 1893 – ?), Tochter einer Hausfrau und eines Kaufmanns: Schauspielerin

Biographie

Siegfried Walter Fischer war ab mindestens 1913 schriftstellerisch tätig. 1915 heiratete der Leutnant Siegfried Walter Fischer im Rahmen einer Kriegstrauung die Schauspielerin Nelly Daniel (1893–?). Im Dezember 1921 wurde der Film »William Ratcliff« (Astoria-Großfilm) unter der Regie von Heinz Hanus (1882–1972) fertiggestellt, dessen Drehbuch Dr. Paul Dengler (1886–?) und Siegfried Walter Fischer verfassten, im Juni 1923 der Film »Schöne wilde Welt«, an dem er als Dramaturg mitwirkte. Im August 1928 wurde Fischer Ersatzmann der Vertreter der Arbeitnehmer der Filmbranche im Filmrat. Er war auch Autor des Drehbuchs des Avantgardefilms »Der Vagabund / Sohn der Landstraße« (1929) gemeinsam mit Siegfried Bernfeld (1892–1953). Am 23. April 1931 hielt Fischer eine Vorlesung »Deutsche Vagabundendichtung. Lieder und Prosa echter Söhne und Töchter der Landstraße«. 1932 führte Fischer Regie beim Film »Mikrophon auf Reisen«, für den er auch das Drehbuch schrieb, 1936 war er Regisseur und Drehbuchautor des Films »Der tausendjährige Prozeß«.

Siegfried Walter Fischer, der 1925 zu den wenigen Mitarbeitern an der Zeitschrift »Das Gesindel« (Wien) von Karl F. Kocmata (1890–1941) zählte, lebte bis mindestens 1937 in Wien.

Adressen

  • Wien 3., Obere Weißgerberstraße 18 (Geburtsadresse)

Bücher und Broschüren

  1. Die den Fluch Liliths tragen. Absonderlichkeit und Phantasien. Wien – Leipzig: R. Löwit Verlag 1913, 98 S.
  2. Pierrots Kriegs-Masken und –Gesichte. Ein Sang vom Abgrund und vom Hügel der Verheißung. Wien – Leipzig: Anzengruber-Verlag, Brüder Suschitzky 1916, 52 S.
  3. Das belebte Bild. Fünf Kapitel über Film und Kino. Leipzig – Wien: Franz Deuticke 1931 (= Deutsche Lesehefte für den Schulgebrauch, herausgegeben von einer Arbeitsgemeinschaft durch Edwin Zellwecker und Alfred Lassmann. 23), 32 S.
  4. Der Baum mit den gläsernen Glocken. Verse. Wien – Leipzig: Europäischer Verlag [1933], 31 S.

Übersetzungen

  1. Louise L’Estrange Fawcett: Die Welt des Films. Unter Mitwirkung des Wiener Filmbundes für die deutsche Ausgabe frei bearbeitet und ergänzt von C[arl] Zell und S[iegfried] Walter Fischer. Zürich: Amalthea-Verlag [1928], 230 S. Original: Films, facts and forecast. London 1927.

Das Gesindel (Wien) 1925

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