Moriz Spielmann (1849–1924)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Ehe: in Wien am 20. März 1879 mit Cäcilie Neustadtl (Verőce / Wirowititz, Ungarn [Virovitica, Kroatien] 23. März 1859 – Wien 4. Mai 1902): Hausfrau
Tochter: Valerie Spielmann (Wien 21. Dezember 1879 – Wien vor 1902)
Sohn: »Poldi« Leopold Spielmann (Wien 5. August 1881 – Ghetto Theresienstadt, Protektorat Böhmen und Mähren [Terezín, Tschechien] 10. Dezember 1941, ermordet): so genanntes Wunderkind, Pianist und Dirigent; emigrierte 1933 aus Berlin (Preußen [Berlin]) über Wien 1934 nach Praha / Prag (Tschechoslowakei [Praha, Tschechien]); 1939 in das Konzentrationslager Flossenbürg (Bayern) und dann in das Ghetto Theresienstadt deportiert; Heirat in Berlin mit Gertrud Lüdtke
Sohn: Rudolf Spielmann (Wien 5. Mai 1883 – Stockholm, Schweden 20. August 1942): Schachmeister; emigrierte 1938 über Praha / Prag (Tschechoslowakei [Praha, Tschechien]) 1939 nach Schweden
Tochter: Melanie Spielmann, verheiratete Eckert (Wien 22. August 1885 – München, Bayern 1927): Schauspielerin und Schriftstellerin; seit 1915 in Bayern; Heirat in München (Bayern) mit Heinrich Eckert: Bankier
Sohn: »Edi« Edgar Spielmann (Wien 3. März 1887 – Wien 14. Juni 1917, Freitod): Kontorist und Medizinstudent
Tochter: Jenny Spielmann, verheiratete Scharwenka (Wien 11. Juli 1889 – München, Bayern 1964, Freitod): Schauspielerin; emigrierte aus Deutschland 1934 in die Niederlande, hier 1941 in ein Konzentrationslager deportiert, das sie überlebte; Heirat mit Franz Josef Scharwenka (Berlin 2. Juni 1882 – Stuttgart, Baden-Württemberg 3. Oktober 1960): Schauspieler und Theaterregisseur
Tochter: Irma Spielmann (Wien 10. April 1894 – Vernichtungslager Sobibor, Generalgouvernement [Sobibór, Polen] 26. März 1943, ermordet): Schauspielerin; emigrierte aus Deutschland 1934 in die Niederlande, 1941 von Westerbork (Niederlande) in das Vernichtungslager Sobibor (Generalgouvernement [Sobibór, Polen]) deportiert und ermordet
Biographie
Moriz Spielmann war seit etwa 1877 in Wien und seit 1877 Herausgeber sowie Inhaber der Zeitung »Illustrirtes Fremdenblatt« (Wien), 1888 Herausgeber der Zeitung »Wiener Specialblatt« (Wien), dann Redakteur der »Hausherren-Zeitung« (Wien) und Herausgeber der Zeitschrift »Leuchtkugeln« (Wien), schließlich 1891 bis 1894 verantwortlicher Redakteur von »Oesterreichische Bauarbeiter-Zeitung« (Wien). Danach war Spielmann freier Journalist, unter anderem Literaturkritiker der »Wiener Zeitung« (Wien) und Mitarbeiter der Zeitung »Der Blitz. Eine radikale Zeitung« (Wien) sowie beim »Zentral-Organ zur Förderung volkswirtschaftlicher Interessen« (Wien). Er wurde am 16. Dezember 1902 wegen Erpressung zu vier Monaten schweren Kerkers verurteilt.
Mitarbeiter*innen an Periodika
- Neue Freie Worte (Wien) 1911
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Autor: Reinhard Müller
Version: August 2024
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