Michael Kerschbaum (1859–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
29. Dezember 1859
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch

Vater: Georg Kerschbaum (Röhrabrunn [zu Gnadendorf], Niederösterreich 24. April 1823 – ?), Sohn einer Keuschlerin: Kleinhäusler; Heirat in Röhrabrunn [zu Gnadendorf] (Niederösterreich) am 4. November 1846 mit:
Mutter: Magdalena Kerschbaum, geborene Staribacher (Eichenbrunn [zu Gnadendorf], Niederösterreich um 1820 – ?), Tochter einer Inwohnerin und eines Inwohners: Hausfrau

Biographie

Michael Kerschbaum absolvierte eine Spenglerlehre und kam als Spenglergehilfe nach Wien, wo er auch als Kaffeebrenner tätig war und sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss.

Im Zuge der großen Verhaftungswelle gegen die Wiener Radicalen wurde Michael Kerschbaum im Oktober 1886 verhaftet und in das Landesgericht Wien eingeliefert. Die Voruntersuchung wegen Mitschuld am Verbrechen des Betrugs und Diebstahls sowie wegen Vergehens der Geheimbündelei wurde zwar eingestellt, doch wurde er am 27. Jänner 1887 wegen Übertretung des Waffenpatents mit drei Tagen Arrest abgestraft. Außerdem wurde er aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 am 8. Februar 1887 aus deren Geltungsbereich, sein Geburts- und Heimatsort ausgenommen, ausgewiesen und unter polizeiliche Überwachung gestellt: »373 Kerschbaum Michael, Spenglergeh. u. Kaffeebrenner, zu Röhrabrunn, Gmde. Eichenbrunn, Bez. Mistelbach in N.-Oest. ant 29/12. 1859 geb. u. zust., k., l., 167cm groß, stark, mit längl. Ges., dunkelbr. H., dunklen, starken Augenbr., gr. Aug., niederer Stirne, spitzer Nase, sehr kl. Ohren, schwachem, bld. Schnurrb., oval. Kinn, deutsch sprechend, wurde mit h. ä. Erkenntnisse vom 27. v. M., Z. 417 pr., nach beim h. o. Land.-Ger. eingestellter Voruntersuchung weg. Mitschuld am Verbr. des Betruges u. Diebst. u. weg. Verg. der Geheimbündelei und nach h. a. erfolgter Abstrafung wegen Uebertr. des §. 36 des Waffenpatentes mit 3täg. Arr. auf Grund der Verordnung des h. Gesammtministeriums vom 30. Jänner 1884 u. in Gemäßheit d. §. 3 lit. c d. Ges. vom 5. Mai 1869, R.-G.-Bl. Nr. 66, wegen Gefährlichkeit für die öffentl. Ordnung aus dem Geltungsgebiete der obzitirten Ministerialverordnung mit Ausnahme seines Heimatsortes ausgewiesen. Pol.-Dion. Wien 8/2. 87.«1

  • Röhrabrunn [zu Gnadendorf], Niederösterreich, Röhrabrunn 56 (Geburtsadresse)
Karte
  • 1

    [Anonym]: 373 Kerschbaum Michael, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 6 (11. Februar 1887), S. 23.