Mathias Šeda (1858–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
tschechische Namensform: Matěj Šeda
deutsche Namensform: Mathias Scheda
Geburtsdatum
1858
Berufe
Biographie

Der Schneidergehilfe Mathias Šeda kam nach Wien, wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Nachdem in den letzten Tagen in den Vororten Wiens mehrfach die bereits im Februar 1883 in Böhmen [Tschechien] aufgetauchte radicale Flugschrift »Pracující lidé!« (Arbeitendes Volk!)1 verstreut wurde, gab es am 7. März 1883 durch das Polizeikommissariat Döbling (Niederösterreich [zu Wien 19.]) erste Festnahmen in Wien 3.: der Maurergehilfe Franz Bambas (~1849–?) und Mathias Šeda. Beide wurden in das Landesgericht Wien eingeliefert.

Mathias Šeda wurde aufgrund der Ausnahmsverordnungen vom 30. Jänner 1884 am 3. März 1884 aus Wien ausgewiesen: »885 Šeda (Scheda) Mathias, Schneiderach., geb. 1858 u. zuständ. Tučap, Bez. Tabor, k., I., mittelgroß, schlank, mit ovalem Ges., lichtbr. H., breiter Stirne, dunklen Augenbr., grauen Augen, kleinem, bld. Schnurrb., oval. Kinn, deutsch u. böhmisch sprechend. [...] K. k. Polizei-Direktion Wien 3/3. 84.«2Bereits am 11. April 1884 wurde Mathias Šeda die probeweise Rückkehr nach Wien erlaubt.3

  • Wien 3., Dianagasse 4 (1883)
Karte
  • 1

    Vgl. [anonym]: Pracující lidé! [Ohne Ort]: [ohne Druckerangabe] [1883], Flugblatt, Tschechisch: Arbeitendes Volk! Die Weiterverbreitung der Druckschrift wurde mit Erkenntnis des Kreis- als Pressgericht Pilsen vom 30. März 1883 in Österreich verboten.

  • 2

    [Anonym]: 885 Šeda (Scheda) Mathias, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 17 (5. März 1884), S. 65.

  • 3

    »1534 Seda (Scheda), Mathias, Schneidergeh., – Bl. Nr. 17, Art. 885 v. J. 1884 – u. zwar nach Wien [...]  K. k. Polizei-Direktion Wien 11/4. 84.«, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 27 (19. April 1884), S. 108: