Karl Winterstein (1865–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Carl Winterstein
Geburtsdatum
1865
Religionsbekenntnis
israelitisch

Vater: Wilhelm Winterstein (Ledetsch an der Sasau, Göhmen [Ledeč nad Sázavou, Tschechien] 14. Juni 1830 – Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 27. Februar 1894): Kaufmann und Großindustrieller, kaiserlicher Rat; Heirat mit:
Mutter: Emilie Winterstein, geborene Goldreich Edle von Bronneck (23. Jänner 1841 – Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 7. August 1879): Hausfrau
Schwester: Marie Winterstein (Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 1861 – Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 15. November 1867)
Schwester: Ida Maria Winterstein, verheiratete Příbram (Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 7. Jänner 1862 – ?)
Schwester: Pauline Winterstein (Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 23. November 1862 – Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 5. April 1869)
Schwester: Julia Winterstein (Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 1864 – Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 23. November 21. Oktober 1873)
Schwester: Adele Winterstein, verheiratete Danielewicz (Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 22. Dezember 1867 – Ghetto Theresienstadt, Protektorat Böhmen und Mähren [Terezín, Tschechien] 3. Februar 1944, ermordet)
Bruder: »Hans« Johann Winterstein (Prag, Böhmen [Praha, Tschechien] 31. Juli 1879 – München, Bayern 18. August 1963): Arzt, Physiologe, Hochschullehrer

Biographie

Dr. Karl Winterstein, promovierter Jurist, Kaufmann und Großindustrieller in Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]), war ein früher und wichtiger Anhänger der Freiland-Bewegung von Theodor Hertzka (1845–1924). Er war Initiator des bereits am 7. Juni 1891 gegründeten »Vereins ›Freiland‹« in Prag, wo er zum Schriftführer gewählt wurde. Winterstein wurde auch Schriftführer des »Actions-Comités«, welches auf der Konferenz der Freiländer am 15. und 16. August 1891 in Pörtschach am Wörthersee / Poreče ob Vrbskem jezeru (Kärnten) konstituiert wurde und mit dem die Freiland-Expedition an den Fluss Tana im Sultanat Sansibar ‹Usultani wa Zanzibar / Sultanate of Zanzibar / سلطنة زنجبار› [Kenia] offiziell ihren Anfang nahm.

Karl Winterstein war 1893 Mitbegründer, Förderer und Mitglied des »Deutschen Vereins zur Förderung des Wohles und der Bildung der Frauen«, später »Deutscher Verein ›Fortschritt‹«, der ihn im Jänner 1907 zum Ehenmitglied wählte, und des »Vereins deutscher Ferienkolonien in Prag« in Prag. Im März 1904 wurde er in den Ausschuss für öffentliche deutsche Veranstaltungen und Sammlungen des »Deutschen Vereins für städtische Angelegenheiten in Prag«, im März 1905 in den Vorstand und im März 1910 zum Schatzmeister des »Vereins deutscher Schriftsteller und Künstler in Böhmen ›Concordia‹« gewählt.

Als Kaufmann und Großidustrieller war Karl Winterstein seit 1. Jänner 1891 Mitbesitzer der offenen Handelsgesellschaft »Pick & Winterstein« in Prag. Am 18. November 1908 wurden die Firmen »Pick & Winterstein« und »Kuschnitzky & Grünhut« in Wien zur Firma »›Standard‹, Gesellschaft mit beschränkter Haftung für technische Artikel Pick & Winterstein und Kuschnitzky & Grünhut, Prag – Wien – St. Petersburg« fusioniert, deren Mitbesitzer Karl Winterstein war. Außerdem wurde er Mitglied des Direktoriums der am 1. Jänner 1908 gegründeten Firma »›Standard‹, technische Handels-Aktiengesellschaft Budapest«. Im Oktober 1908 wurde die Firma »Generalvertretung der Siderosthen-Lubrose-Werke Dr. Zimmer & Co. Aktiengesellschaft Dr. Karl Winterstein« in Prag protokolliert; im Juli 1926 trat er als deren Geschäftsführer zurück.

Karl Winterstein, der 1910 den Titel eines kaiserlichen Rats erhielt und 1917 fachmännischer Laienrichter aus dem Handelsstande wurde, übersiedelte 1912 nach Wien. Beim Beginn des Ersten Weltkriegs war Winterstein auf Besuch in Frankreich und entging nur knapp seiner Verhaftung als feindlicher Spion. 1938 wohnte Karl Winterstein, mittlerweile Kommerzialrat des handelsstatistischen Dienstes, in Wien 13., Bernbrunngasse 25.

  • Prag, Böhmen [Praha, Tschechien], Altstädter Ring 19 [Staroměstské náměstí] (belegt für 1891 bis 1905)
  • auch: Prag, Böhmen [Praha, Tschechien], Jungmannsgasse 29 [Jungmannovo náměstí] (belegt für 1895 bis 1911)
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