Josef Schicht (1880–1909)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Anton Schicht (Aloisburg, Böhmen [Aloisov, zu Rumburk, Tschechien] 28. November 1835 – ?), Sohn einer Hausfrau und eines Taglöhners: Bäcker, Viktualienhändler, Landkrämer und Hausbesitzer; Heirat in Dornbach (Niederösterreich [zu Wien 17.]) am 3. März 1862 mit:
Mutter: Theresia Schicht, geborene Kinzl (St. Pölten, Niederösterreich 22. September 1835 – Dornbach, Niederösterreich [zu Wien 17.] 10. Jänner 1891): Tochter einer Hausfrau und eines Wagnermeisters: Wirtschafterin
Schwester: Clara Antonia Schicht (Dornbach, Niederösterreich [zu Wien 17.] 31. August 1862 – Dornbach, Niederösterreich [zu Wien 17.] 14. September 1862)
Bruder: Anton Franz Schicht (Dornbach, Niederösterreich [zu Wien 17.] 23. September 1863 – ?)
Bruder: Carl Borromäus Schicht (Dornbach, Niederösterreich [zu Wien 17.] 4. Jänner 1866 – ?): Kaufmann
Schwester: Theresia Maria Schicht (Dornbach, Niederösterreich [zu Wien 17.] 9. Oktober 1870 – ?)
Ehe: in Wien am 24. Jänner 1903 mit Louise Koch, d. i. Ludovica Henriette Koch (Fünfhaus, Niederösterreich [zu Wien 15.] 20. April 1873 – Wien 12. August 1927), Tochter einer Hausfrau und eines Bezirkssekretärs: Erzieherin, Lehrerin, Schriftstellerin und Sängerin; Anarchistin
Sohn: Walther Wolfgang Schicht (Wien 7. März 1903 – ?)
Tochter: Hedwig Hertha Schicht, verheiratete Kraus (Wien 3. April 1904 – Wien 13. Juni 1997): Hausfrau; Heirat in Wien am 14. Oktober 1922 mit Karl Josef Maria Kraus (Wien 6. Februar 1892 – Wien 8. Jänner 1975), Sohn eines Fleischhauermeisters und Cafetiers: Bankbeamter
Sohn: Erich Arno Emil Schicht (Wien 20. Februar 1906 – ?)
Tochter: Gertrud Marta Louise Schicht (Wien 14. Jänner 1908 – ?)
Biographie
Josef Schicht war Privatbeamter bei der »Elbermühl – Papierfabrik und Verlags-Aktiengesellschaft« in Wien. Vor allem verstand sich Schicht seit 1901 als Schriftsteller, veröffentliche in diversen Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem »An der Steinwand« 1904 als Fortsetzungsroman in der »Arbeiter-Zeitung« (Wien).
Josef Schicht heiratete 1903 die Lehrerin und Schriftstellerin Louise Koch (1873–1927), mit der er vier Kinder hatte. Josef Schicht verstarb kam dreißigjährig an Lungentuberkulose.
In welchem Elend Louise Koch-Schicht danach lebte, deutete Karl F. Kocmata (1890–1941), der sie zum Anarchismus brachte, im Mai 1913 an: »Eine liebe, feine Dame diese Dichterin, (Witwe nach dem buchstäblich hier verhungerten Lyriker Josef Schicht!) ›Nach des Hungers Takt und Schritt [/] Tanzt der Schwarm der Reichen mit.‹«.1
Adressen
Dornbach, Niederöesterreich [zu Wien 17.], Hauptstraße 91 [Dornbacher Straße] (Geburtsadresse)
Wien 13., Feldmühlgasse 15 (Sterbeadresse)
Publikationen
Bücher und Broschüren
Adonis. Ein Idyll in drei Gesängen. Wien – Berlin – Leipzig: Verlag neuer Lyrik 1901, 62 S.
Cello am Abend. Lyrik. Leipzig: Verlag von Hermann Dege 1907 [recte 1906], XI, 172 S. Illustrator: Leopold Widlizka (1870–1940).
Menschen und ihre Wege. Prachatitz: Verlag von Karl Pohl 1909 (= Pohls allgemeine Volksbücherei deutsch-österreichischer Schriftsteller. II. Jahrgang Nr. 14. Band 38.), 160 S.
Tiefe Stunde. Die letzten Lieder und Balladen. Herausgegeben von seiner Frau. Leipzig: L. Staackmann Verlag 1910, 109 S. Herausgeberin: Louise Koch-Schicht (1873–1927).
Autor / Version / Copyleft
Autor: Reinhard Müller
Version: Juli 2024
Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien
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Karte
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Heiding [d. i. Karl F. Kocmata (1890–1941)]; Brief an [Rudolf Großmann alias Pierre Ramus] in [Klosterneuburg]. [Wien], am 3. Mai 1913, im Nachlass Pierre Ramus, Mappe 144, im Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis, Amsterdam.