Josef Kirchmeier (1862–)

Persönliche Daten
Namensvarianten
falsche Namensschreibweise: Josef Kirchmayer
falsche Namensschreibweise: Josef Kirchmayr
Geburtsdatum
21. Februar 1862
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Mathias Kirchmeier (Streitdorf [zu Niederhollabrunn], Niederösterreich um 1826 – ?), Sohn einer Hausfrau und eines Schneidermeisters: Schneidermeister; Heirat in Niederhollabrunn (Niederösterreich) am 24. Juli 1849 mit:
Mutter: Barbara Kirchmeier, geborene Schachel (Niederhollabrunn, Niederösterreich um 1828 – ?), Tochter einer Bäuerin und eines Bauern: Hausfrau
Ehe: keine
Kinder: keine

Biographie

Der Schneidergehilfe Josef Kirchmeier kam nach Fünfhaus (Niederösterreich [zu Wien 15.]), wo er sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Er wurde Mitglied des Wiener »Arbeiter-Bildungsvereins« und war 1884 Vorstand des Festkomitees. Am 12. Juli 1884 fand vor dem Ausnahmsgericht Wien in teils geheimer Verhandlung der Prozess gegen Kirchmeier wegen Verbrechens der Mitschuld am Hochverrat durch Unterlassung der Anzeige statt. Er soll vom Tapezierergehilfen Johann Heindl kurz vor dessen Flucht in die USA im April 1884 das Manuskript »Manifest an das Volk« übernommen haben, um es an die Besitzer einer Geheimpresse zu übermitteln. Außerdem war bei Kirchmeier im Zuge der Hausdurchsuchung auch Dynamit gefunden worden. Kirchmeier, der während des Prozesses sein beim Verhör abgelegtes Teilgeständnis widerrief, äußerte seine – angeblich von vielen mit ihm geteilte – Überzeugung, dass Johann Heindl ein Denunziant, ein Polizeispitzel sei. Josef Kirchmeier wurde wegen Hochverrats durch Verbreitung von Druckschriften zu zwei Jahren schwerem Kerker verurteilt. Nach seiner Haftentlassung verliert sich die Spur von Josef Kirchmeier.

Adressen

  • Grafendorf [zu Stockerau], Niederösterreich, Grafendorf 34 (Geburtsadresse)
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