Josef Boháček (1855–)
Persönliche Daten
Biographie
Der Schneidergehilfe Josef Boháček aus Obristoi (Böhmen [Obříství, Tschechien]), Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung, war nur in Böhmen [Tschechien] aktiv. Im großen Prozess gegen dreiundzwanzig Radicale, der vom 11. bis 17. April 1882 vor dem Landes- als Strafgericht Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) vor einem Vierrichterkollegium in geheimer Verhandlung stattfand, wurde Boháček wegen Vergehens gegen die öffentliche Ordnung und Ruhe angeklagt, jedoch freigesprochen. Allerdings wurde er am 28. Mai 1883 vom Landesgericht Prag in geheimer Verhandlung wegen Verbrechens der Religionsstörung, wegen Vergehens der Geheimbündelei und wegen Übertretungen des Pressegesetzes und des Betrugs zu neun Monaten Kerker und 50 Gulden Geldstrafe verurteilt. Anschließen wurde er aus Prag für beständig abgeschafft und unter polizeiliche Überwachung gestellt: »1046 Bohaček Josef, Schneidergeh., aus Břistew, Bez. Böhm.-Brod in Böhmen, 29 J. alt, w. Verbr. der Religionsstörung und weg. sozialistischer Umtriebe in Prag mit 9 Monaten Kerker gestraft, einer der rührigsten Anhänger der sozialistischen Propaganda, wurde aus Prag und dessen Pol.-Rayon für beständig abgeschafft. Sein Vorkommen, Treiben und sein Umgang ist strengstens zu überwachen. Pol.-Dion . Prag 11/3. 84.«1
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Autor: Reinhard Müller
Version: Oktober 2024
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[Anonym]: 1046 Bohaček Josef, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 20 (18. März 1884), S. 79.