Johann Schak

Persönliche Daten
Berufe
Biographie

Johann Schak absolvierte eine Lehre als Bäcker und schloss sich als Bäckergehilfe der radicalen Arbeiterbewegung in Wien an.

Am 21. Jänner 1884 kam es in Wien wieder zu einem so genannten Bäckerrummel. Am Nachmittag sollte im Magistrat die Wahl des Genossenschaftsausschusses der Bäcker stattfinden. Weil nicht alle Gehilfen Einladungen erhalten hatten, musste die Wahl vertagt werden. Daraufhin zogen mehrere hundert Bäckergehilfen singend durch die Renngasse und Strauchgasse in Wien 1. Gegen 21 Uhr marschierten neuerlich Bäckergehilfen, diesmal etwa vierhundert, durch die Lerchenfelder Straße zur Josefstädter Straße in Wien 8., wo sie vor dem Haus Nummer 81, dem Wohnsitz des Vorstandstellvertreters der Genossenschaft der Bäcker, dem Bäckermeister Johann Müller, Aufstellung nahmen. Rufe wie »Haut’s ihm die Fenster ein!« wurden laut. Die Wachebeamten konnten die Versammlung zwar friedlich auflösen, doch sammelte sich neuerlich ein Trupp und zog zum Bäckermeister Franz Skalnik in Ottakring (Niederösterreich [zu Wien 16.], Ottakringer Hauptstraße 31 [Ottakringer Straße], wo dann auch eine Scheibe zu Bruch ging. Vier Bäckergehilfen, die der Aufforderung, sich zu zerstreuen, nicht nachkamen, wurden verhaftet, darunter Johann Schak, bei dem auch sozialistische Druckschriften gefunden wurden. Am 5. Februar 1884 fand vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Wien in geheimer Verhandlung der Prozess anlässlich des so genannten Bäckerrummels gegen die vier Bäckergehilfen statt. Johann Schak wurde der Verbrechen des Aufruhrs und der öffentlichen Gewalttätigkeit durch boshafte Beschädigung fremden Eigentums, begangen durch das Werfen von Steinen in die Bäckerei des Bäckermeisters Franz Skalnik, angeklagt. Johann Schak wurde vom Verbrechen des Aufruhrs freigesprochen, aber wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit zu vier Monaten schwerem Kerker verurteilt.

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