Franz Xaver Brunner (1855–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
24. Juli 1855
Geburtsort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch
Berufe

Vater: Lorenz Brunner (Höchst, Vorarlberg 9. August 1821 – ?), Sohn einer Bäuerin und eines Bauern: Bauer; Heirat in Höchst (Vorarlberg) am 24. Februar 1851 mit:
Mutter: Anna Maria Brunner, geborene Gehrer (Höchst, Vorarlberg 9. Mai 1827 – ?), Tochter einer Hausfrau und eines Nachtwächters: Bäuerin
Schwester: Maria Klara Brunner, verheiratete Schobel (Höchst, Vorarlberg 22. August 1851 – Höchst, Vorarlberg 11. Mai 1893)
Schwester: Maria Afra Brunner, seit 7. Juni 1880 verheiratete Helbok (Höchst, Vorarlberg 10. Dezember 1852 – Höchst, Vorarlberg 20. Jänner 1903): Hausfrau
Schwester: Maria Ottilia Brunner (Höchst, Vorarlberg 19. Februar 1857 – Höchst, Vorarlberg 7. April 1894)
Schwester: Maria Josepha Brunner (Höchst, Vorarlberg 12. April 1858 – 25. Dezember 1858): verstorben an den Folgen einer schweren Geburt
Bruder: Aloys Philipp Brunner (Höchst, Vorarlberg 21. April 1859 – Höchst, Vorarlberg 21. Oktober 1913): Steinmetzmeister
Schwester: Franziska Monika Brunner (Höchst, Vorarlberg 31. August 1860 – Höchst, Vorarlberg 26. Juni 1887)
Ehe: in Höchst (Vorarlberg) am 26. Juni 1893 mit der Witwe Katharina Blum (Höchst, Vorarlberg 6. Juni 1856 – ?), Tochter einer Hausfrau und eines Schneiders: Hausfrau
Sohn: Rudolf Brunner ((Höchst, Vorarlberg 19. Jänner 1894 – Stroza, Galizien und Lodomerien [Stróża, zu Rudnik nad Sanem, Polen] 2. Juni 1915, im Krieg getötet)

Biographie

Franz Xaver Brunner absolvierte eine Schuhmacherlehre und begab sich als Schuhmachergehilfe auf Wanderschaft ins Ausland. Schließlich kam er nach Chur / Coire / Coira (Kanton Graubünden, Schweiz), wo er sich der sozialistischen Arbeiterbewegung anschloss.

1881 kehrte Franz Xaver Brunner nach Höchst (Vorarlberg) zurück, wo er im Haus seiner Eltern eine Schuhmacherwerkstatt betrieb. Am 11. Mai 1881 wurde bei Brunner eine Haudurchsuchung durchgeführt, wobei die Zeitung »Arbeiterstimme. Wochenblatt für das arbeitende Volk in der Schweiz und offizielles Organ der sozialdemokratischen Partei der Schweiz und des allgemeinen Gewerkschaftsbundes« (Neumünster-Zürich) beschlagnahmt wurde. Franz Xaver Brunner und sein jüngerer Bruder wurden verhaftet und ins Landesgericht Feldkirch (Vorarlberg) eingeliefert. Der Steinmetzgehilfe Aloys Philipp Brunner (1859–1913) wurde aber bald ohne Anklageerhebung freigelassen. Erst am 24. September 1881 fand vor dem Kreis- als Schwurgericht Feldkirch in geheimer Verhandlung der Prozess gegen Franz Xaver Brunner wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung und wegen Übertretung des Pressegesetzes, begangen durch Verbreitung sozialistischer Druckschriften statt. Der geständige Brunner wurde wegen Verbrechens der Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung und Vergehens der Gutheißung einer ungesetzlichen Handlung zu sechs Monaten Kerker und zum Ersatz der Gerichtskosten verurteilt. Der wegen Übertretung des Pressegesetzes mitangeklagte Arbeiter Josef Holick wurde freigesprochen. Nach seiner Haftentlassung wurde Franz Xaver Brunner zumindest einige Jahre lang ein wichtiger Schmuggler von Druckschriften für die radicale Arbeiterbewegung aus der Schweiz nach Vorarlberg.

Adressen

  • Höchst, Vorarlberg, Höchst 159 (Geburtsadresse)

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