Anton Martinelli (1873–1960)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
1873
Sterbedatum
Oktober 1960
Sterbeort
Religionsbekenntnis
?, dann konfessionslos
Berufe
Biographie

Der Kellner Anton Martinelli war ab 1912 in der freigewerkschaftlichen Gehilfenvertretung der Wiener Kaffeehausgehilfen aktiv, trat als Redner beispielsweise am 19. Mai 1912 in einer Versammlung in der Leopoldstadt (Wien 2.), des politischen »Vereins ›Freie Tribüne‹« und am 24. Juni 1912 in einer Vollversammlung der »Freien Gewerkschaftsvereinigung« auf. 1919 wurde Martinelli Mitglied des »Bundes herrschaftsloser Sozialisten«, dem er auch noch angehörte, als er 1920 der kurzlebigen »Föderation revolutionärer Anarchisten und Syndikalisten« angehörte. Später gehörte er auch dem »Bund der Kriegsdienstgegner« an, trat als deren Redner auf, etwa in der Massenversammlung des »Bundes der Kriegsdienstgegner« am 12. Dezember 1922. Am 6. April 1924 referierte er als Kolporteur der »Zentralstelle des Bundes herrschaftsloser Sozialisten« in St. Pölten (Niederösterreich). Als Anarchist schloss sich Martinelli als Gehilfenvertreter bereits 1919 der sozialdemokratischen »Zentralorganisation der Hotel-, Gast- und Schankgewerbeangestellten« an, wo er zur radikalen Oppositionsgruppe gehörte und bis 1920 auch Mitglied des Schiedsgerichts war. Erst 1931 wurde er aus der Gewerkschaft ausgeschlossen. Am 11. Februar 1932 fungierte Martinelli, der damals eng mit Franz Newerkla (1896–1973) zusammenarbeitete, als Redner bei einer Massenversammlung der Kellnervereinigung. Martinelli klagte erfolgreich am 27. Jänner 1932 als Privatkläger einen Redakteur der »Arbeiter-Zeitung« (Wien).

Anton Martinelli war ein enger Freund un Mitkämpfer von Karl F. Kocmata (1890–1941), der ihm auch ein Gedicht widmete.1

  • Revolution! (Wien / Wien – Leipzig – Berlin / Wien – Berlin) 1919
Karte
  • 1

    Vgl. Karl F[ranz] Kocmata: Intermezzo. Dem Freunde Anton Martinelli, in ders.: Einsamer Wald. Ausgewählte Dichtungen. 1909–1919. Wien – Leipzig: Frisch & Co. Verlag [1919] (= Die lebendige Dichtung. 1.), S. 21.