Adolf von Leonhardi (1856–1908)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Ludwig Karl Kasimir Freiherr von Leonhardi (Frankfurt am Main, Freie Stadt [Hessen] 4. Jänner 1819 – Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien] 26. Dezember 1867): k. k. Hauptmann und Großgrundbesitzer; Heirat am 6. Oktober 1845 mit:
Mutter: Katharine Freiin von Leonhardi, geborene Mellinger (24. April 1827 – Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien] 15. August 1895): Hausfrau
Ehe: in Prag (Böhmen [Praha, Tschecien]) am 16. November 1879 mit Rosina Schwetz; tschechische Namensform: Růžena Švecová (Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien 9. Juni 1855 – Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien] 9. August 1903): Hausfrau
Tochter: Isabella Katharina Christiana Freiin von Leonhardi (Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien] 8. Juni 1881 – Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien] 7. September 1900)
Tochter: Ludwiga Marcella Marie Theresie Freiin von Leonhardi (Platz an der Naser, Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien] 20. Juli 1893 – ?): Nonne
Biographie
Adolf von Leonhardi besuchte das Untergymnasium in Mainz (Hessen [Rheinland-Pfalz]) und das Obergymnasium in Prag (Böhmen[Praha, Tschechien]). Anschließend studierte er Rechtswissenschaft 1874 bis 1875 an der Universität Leipzig (Sachsen) und 1875 bis 1879 an der Universität Prag. Bereits seit 1867 war er Besitzer der väterlichen Güter in Platz an der Naser (Böhmen [Stráž nad Nežárkou, Tschechien]) und Erdreichsthal (Böhmen [Hutě u Příbraze, zu Příbraz, Tschechien]), welche aber wegen hoher Verschuldung 1900 unter Zwangsverwaltung gestellt wurden.
Als konservativer Politiker war Adolf von Leonhardi 1887 bis 1893 Abgeordneter zum Landtag des Königreichs Böhmen und als Mitglied des Klubs der Konservativen vom 9. Februar 1891 bis 11. Dezember 1894 Abgeordneter zum Reichstag. Außerdem engagierte er sich als Spiritist und war Anhänger des esoterisch-okkulten Martinismus.
Adolf von Leonhardi, Anhänger der Freiland-Bewegung von Theodor Hertzka (1845–1924), gehörte dem »Actions-Comité« an, welches auf der Konferenz der Freiländer am 15. und 16. August 1891 in Pörtschach am Wörthersee / Poreče ob Vrbskem jezeru (Kärnten) konstituiert wurde und womit die Freiland-Expedition an den Fluss Tana [Kenia] im Sultanat Sansibar ‹Usultani wa Zanzibar / Sultanate of Zanzibar / سلطنة زنجبار› [Kenia und Tansania] offiziell ihren Anfang nahm. Außerdem war er bis 1893 Präsident des 1891 gegründeten »Vereins ›Freiland‹« in Prag.
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Autor: Reinhard Müller
Version: September 2025
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