Franz Michalek (1868–)

Der Schneidergehilfe Franz Michalek war als Anhänger der radicalen Arbeiterbewegung nur in Böhmen [Tschechien] aktiv.

Am 18. August 1888 wurde in Freihöfen (Böhmen [Svobodné Dvory, Tschechien]) der kürzlich aus London (England) eingetroffene Schneidergehilfe Josef Ulrich (~1867–?) verhaftet, nachdem bei ihm zahlreiche verbotene Druckschriften gefunden wurden. Kurz darauf, am 28. August 1888, wurde in Neu-Königgrätz (Böhmen [Nový Hradec Králové, zu Hradec Králové, Tschechien]) auch Franz Michalek verhaftet. Mit diesen beiden Radicalen verloren die tschechoslawischen Radicalen wichtige Emissäre und Verbreiter von in London hergestellten Flugblättern und im Ausland erscheinenden Untergrundzeitungen, nämlich »Pomsta« [Paris; Die Rache] und »Revoluce« [London; Revolution].

Franz Michalek und Josef Ulrich wurden vor dem Landes- als Ausnahmsgericht Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]), 18. bis 23. Februar 1889, des Verbrechens des Hochverrats und der Majestätsbeleidigung angeklagt. Im Sinne der Anklage wurden Josef Ulrich zu sechs Jahren und Franz Michalek zu drei Jahren schwerem Kerker verurteilt. Außerdem wurden die am 18. September 1888 in Wien verhafteten und ausgelieferten Schuhmachergehilfen Johann Bartosch (~1869–?) [?] und Josef Gabriel (~1868–?) der Mitschuld am Verbrechen des Hochverrats angeklagt und wegen Unterlassung der Anzeige hochverräterischer Umtriebe zu je fünfzehn Monaten schwerem Kerker verurteilt.