Eduard Kriegl (1858–)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Josef Kriegl: Heizer, Lokomotivführer; Heirat in Cilli (Steiermark [Celje, Slowenien]) 1857 mit:
Mutter: Josefa Kriegl, geborene Wiklautz
Biographie
Eduard Kriegl absolvierte eine Buchbinderlehre und arbeitete danach als Buchbindergehilfe in Triest (Küstenland [Trieste, Italien]), in Tirol, in der Steiermark und in Münchne (Bayern). Nach dem Militärdienst ließ er sich in Laibach (Krain [Ljubljana, Slowenien]) nieder, wo er Obmann des »Arbeiter-Bildungsvereins in Laibach« wurde und sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Als im November 1882 der Scheidergehilfe Jakob Waitz nach Laibach kam, um für das Programm der Wiener Radicalen zu werben, sprach sich Kriegl für dieses aus. Eduard Kriegl wurde im Zuge der großen Verhaftungswelle von Radicalen am 8. Juli 1884 in Laibach verhaftet, aber am 14. September 1884 aus der Untersuchungshaft entlassen.
Vom 6. bis 11. Dezember 1884 fand vor dem Landes- als Schwurgericht Klagenfurt / Celovec [Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru ] (Kärnten) der so genannte Anarchistenprozess gegen fünf verhaftete Radicale aus Laibach wegen der Verbrechen des Hochverrats, der Majestätsbeleidigung und der Störung der öffentlichen Ruhe sowie des Vergehens gegen die öffentliche Sicherheit statt: Eduard Kriegl, der Schuhmachergehilfe Franz Dhü (~1857–1939), der Schneidermeister und Gastwirt Franz Sturm (1851–?, der Schuhmachermeister Ferdinand Tuma (1843–1926) und der Schneidermeister Franz Železnikar (1843–1903). Franz Železnikar wurde wegen der Verbrechen des Hochverrats und der Störung der öffentlichen Ruhe zu acht Jahren schwerem Kerker verurteilt, die anderen Angeklagten, darunter Kriegl, wurden freigesprochen. Im Rekursverfahren erhöhte das Oberlandesgericht Graz die Strafe Franz Železnikars am 27. Jänner 1885 auf zehn Jahre schwerem Kerker, verschärft durch Fasten. Bei dem Prozess kam es übrigens zu einem heftigen Gefühlsausbruch: Publikum wie Geschworene brachen in Tränen aus, als der Verteidiger Friedrich Elbogen (1854–1909) in seinem Plädoyer berichtete, wie das Kind Franz Sturms starb, als aus der Mutterbrust Blut statt Milch gekommen sei. Dies sei eine Folge des Schreckens über die Verhaftung des Familienvaters gewesen.
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Adresse
- Rann, Steiermark [Brežice, Slowenien], Rann 8 (Geburtsadresse)
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Autor: Reinhard Müller
Version: Februar 2025
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