Ferdinand Nič (1857–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
1857
Berufe
Biographie

Ferdinand Nič, nach Karolinenthal (Böhmen [Karlín, zu Prag ‹Praha›, Tschechien]) zuständig, schloss sich der radicalen Arbeiterbewegung in Böhmen an und arbeitete als Tischlergehilfe in Lieben (Böhmen [Libeň, zu Prag ‹Praha›, Tschechien]).

1883 erregte ein Vorfall in Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) die Aufmerksamkeit der – vor allem Wiener – Radicalen besonders. Am 11. April 1883 wurden in Zizkow (Böhmen [Žižkov, zu Prag ‹Praha›, Tschechien]) im Gasthaus »zum Anker« um 23 Uhr bei einer angeblich geheimen Sozialistenversammlung alle fünf Teilnehmer verhaftet: Ferdinand Nič, der Maschinenschlosser Wilhelm Černý (1864–1913), der Eisenarbeiter Josef Laštovka (~1856–?), der Maler und Porträtzeichner Wilhelm Raimund Moravec (~1866–?) und der Maschinenschlosser Anton Žatecký (~1862–?). Da man bei ihnen auch Waffen und sozialistische Druckwerke fand, wurden sie am 13. April 1883 ins Landesgericht Prag eingeliefert. Am 16. August 1883 fand vor dem Landes- als Strafgericht Prag unter Ausschluss der Öffentlichkeit der Prozess gegen die fünf einsitzenden Radicalen statt, angeklagt des Vergehens der Geheimbündelei. Ferdinand Nič wurde wegen Vergehens der Geheimbündelei zu vier Wochen Arrest verurteilt, danach aus Prag abgeschafft und unter polizeiliche Überwachung gestellt: »3464 Lastovka Josef, Eisenarbeiter, nach Lieben, Bez. Karolinenthal in Böhmen zust., 27 J. alt, u. 3465 Nič Ferdinand, Tischlergeh., nach Karolinenthal in Böhmen zust., 26 J. alt, Beide wegen sozialistischer Umtriebe gerichtlich gestraft, wurden aus Prag u . dessen Polizei-Rayon mit Ausnahme des Karolinenthaler Polizei-Bezirkes für beständig abgeschafft. Ihr Vorkommen u. Treiben ist streng zu überwachen. Pol.-Dion. Prag 19/9. 83.«1

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