Hans Zepp (1889–1967)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Ivan Zepp
Geburtsdatum
24. Juni 1889
Sterbedatum
1967
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, dann konfessionslos
Biographie

Der Damenschneider Hans Zepp wuchs in Eszék / Essek (Ungarn [Osijek, Kroatien]) auf. Der Generalstreik in Eszék / Essek 1905 erweckte sein Interesse für die sozialistische Arbeiterbewegung. 1907 begann er sein Wanderleben, hielt sich 1908 vorübergehend in Graz (Steiermark) und Salzburg (Salzburg) auf. Danach lebte Zepp einige Zeit in Zürich / Zurich / Zurigo (Kanton Zürich, Schweiz), wo er im Umfeld der anarchistischen Gruppe um die Zeitschrift »Der Weckruf« (Zürich) erstmals mit anarchistischen Ideen konfrontiert wurde, sich dem Atimilitrismus zuwandte und sich den Freidenkern anschloss. 1909 trat er jedoch der Sozialdemokratischen Partei bei. Zepp begab sich dann nach Paris (Frankreich), wo er bei den Freidenkern aktiv war. Auf der Reise nach seinem Geburtsort traf er 1910 in Wien Rudolf Großmann alias Pierre Ramus (1882–1942), der ihn für die Ideen des Pazifismus, der direkten Aktion und des Generalstreiks begeisterte. Noch 1910 begab er sich nach Frankfurt am Main (Freie Stadt Frankfurt [Hessen]), wo er wegen der bei ihm gefundenen anarchistischen Broschüren verhaftet und nach Eszék / Essek abgeschoben. Wieder in Paris, war er hier auch als Verleger tätig und veröffentlich einen Roman seines in der Schweiz kennengelernten Freundes Franz Blazek (1878–?)..1

Bei Beginn des Ersten Weltkriegs verweigerte Hans Zepp den Kriegsdienst, doch wurde er als untauglich für den Militätdienst befunden, weshalb das Verfahren wegen Wehrdienstverweigerung gegen ihn eingestellt wurde. Von der Polizei als Anarchist überwacht, konnte er während des Krieges in seiner Heimat keine propagandistischen Aktionen setzen, und er begab sich in die Schweiz. Nach dem Kriegsende kehrte Zepp in seine Geburtsstadt Osijek (Jugoslawien [Kroatien]) zurück, wo er aber im Juli 1921 unter dem Verdacht, ein terroristischer Anarchist zu sein, verhaftet wurde. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis kehrte Zepp in die Schweiz zurück. Wiederholt suchte er, nunmehr in Luzern / Lucerne / Lucerna (Kanton Luzern, Schweiz) lebend, um die Rückkehrerlaubnis nach Osijek an. Schließlich konnte er am 30. April 1946 in seine Geburtsstadt zurückkehren. Hier dürfte sich Hans Zepp von allen propagandistischen Aktivitäten zurückgezogen haben.

Adressen

  • Paris, Frankreich, 16 , rue Lamartine (1912)
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