Rafael Szabó (1845–)
Persönliche Daten
Biographie
Anlässlich der vom 1. bis 10. November 1882 andauernden so genannten Schusterkrawalle in Wien fanden vom 5. bis 20. Dezember 1882 vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Wien insgesamt zehn Prozesse gegen zusammen fünfundachtzig Angeklagte statt. Im ersten Prozess vom 5. Dezember 1882 wurden jene elf Radicalen angeklagt, denen Verbrechen beziehungsweise Vergehen der öffentlichen Gewalttätigkeit am 1. November 1882 vorgeworfen wurden, darunter der Schmiedgehilfe bei der Staatsbahn-Gesellschaft Rafael Szabó, angeklagt des gewalttätigen Auftretens bei der eigenen sowie der Festnahme Dritter. Szabó soll am 1. November 1882 einen Sicherheitswachmann, der gerade einen Festgenommenen zur Wache eskortierte, mit erhobenem Stock gedroht haben: »Auslassen, oder…!« Szabó wurde wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit zu zwei Monaten schwerem Kerker verurteilt. Im Zuge des von seinem Verteidiger eingebrachten Gesuchs um Wiederaufnahme des Verfahrens wurde das Urteil wegen Zweifel an den belastenden Zeugenaussagen des Sicherheitswachmanns am 7. Februar 1883 aufgehoben.
Rafael Szabó begab sich dann nach Budapest (Ungarn), wo er im April 1884 wegen sozialistischer Umtriebe verhaftet und im Mai 1884 für beständig ausgewiesen und unter polizeiliche Überwachung gestellt wurde: »1789 Wegen Theilnahme an sozialistischen Umtrieben wurden aus Budapest für beständig ausgewiesen: [...] 1790 Szabo Rafael, Schmiedgeh., geb. 1845 zu Szobb im Komitat Hont, k., I. Oberstadthauptmannschaft Budapest.«1
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Autor: Reinhard Müller
Version: Oktober 2024
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[Anonym]: 1790 Szabo Rafael, in: Central-Polizei-Blatt. Herausgegeben von der k. k. Polizei-Direktion zu Wien (Wien), Nr. 32 (10. Mai 1884), S. 127.