Moriz Georg Socher (1888–)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Mutter: Anna Socher, später verheiratete Mejatsch
Biographie
Moriz Georg Socher war zunächst Handelsangestellter in Graz (Steiermark). 1911 wurde er wegen Verbrechens der Erpressung, das er an einem Arzt in der Umgebung von Graz begangen hatte, angeklagt, wurde aber nach einem psychiatrischen Gutachten in eine Heilanstalt eingewiesen. Auf Betreiben seiner Verwandten am 6. März 1912 gegen Revers wieder entlassen, wurde er Haudiener in dem Bordell in der Armenhausgasse [Albert-Schweitzer-Gasse], Graz. Am 12. Oktober 1912 wurde Socher, der sich nunmehr als Journalist bezeichnete, wegen seines Artikels in der Zeitung »Neue Freie Worte« (Wien), in welchem er Grazer Polizeifunktionäre angriff, in seiner Wohnung in Graz, Kastellfeldgasse, von Agenten der k. k. Polizeidirektion verhaftet. Das eingeleitete Verfahren wurde jedoch auf Grund eines gerichtsärztlichen Gutachtens am 13. September 1912 eingestellt, er selbst in Begleitung von zwei Gefangenenaufsehern in die so genannte Irrenanstalt Feldhof eingeliefert, nachdem zwei Fluchtversuche gescheitert waren. Später wurde Socher in eine so genannte Irrenanstalt in Klagenfurt / Celovec [Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru] (Kärnten) verlegt. Aus dieser flüchtete er in der Nacht vom 4. auf den 5. April 1914. Er wurde am 8. Mai 1914 in Osnabrück (Preußen [Niedersachsen]) wieder festgenommen und nach Österreich zurückgebracht.
Mitarbeiter*innen an Periodika
- Neue Freie Worte (Wien) 1912
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Autor: Reinhard Müller
Version: November 2024
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