Leopold Speta (1891–1917)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Jakob Špeta; später: Jakob Speta (Weleschin, Böhmen [Velešín, Tschechien] 20. Juli 1861 – Wien um 1931/1932), Sohn einer Häuslerin und eines Häuslers: Maurer, später Baupolier: Heirat in Untersievering (Niederösterreich [zu Wien 19.]) am 23. November 1884 mit:
Mutter: Maria Špeta, geborene Pomp; später: Maria Speta (Neplachowitz, Österreichisch-Schlesien [Neplachovice, Tschechien] 3. September 1858 – Wien 16. Dezember 1916), Tochter einer Häuslrin und eines Häuslers: Hausfrau
Schwester: Maria Theresia Speta, verheiratete Janda (Untersievering, Niederösterreich [zu Wien 19.] 26. August 1885 – Wien 30. Jänner 1944): Hausfrau; Heirat in Wien am 15. November 1913 mit Ludwig Josef Janda (Wien 22. Juli 1885 – Wien 7. November 1957): Schlossergehilfe; er heiratete in zweiter Ehe in Wien am 28. Jänner 1945 Johanna Fischer
Schwester: Hermine Theresia Speta (Wien 17. November 1895 – Wien 29. Mai 1962)
Bruder: Franz Speta 27. November 1898 – Wien 16. September 1951): Maurergehilfe
Biographie
Leopold Speta, Sohn eines aus Böhmen nach Wien zugezogenen Maurers, betätigte sich frühzeitig in Wien-Döbling als Schriftsteller und stieß durch Karl F. Kocmata (1890–1941), der in unmittelbarer Nachbarschaft lebte, zum Anarchismus. »Im persönlichen Umgang war Speta von äußerster Schlichtheit und Bescheidenheit. Völlig anspruchslos in seinen Bedürfnissen, ertrug er still die stiefmütterliche Behandlung, die ihm das Schicksal zuteil werden ließ.«1 Speta war Proponent des am 1. Februar 1911 im Gartensaal der Restauration Leopold Brandl in Wien 19., Gatterburggasse 19, gegründeten »Vereins ›Döblinger Bühne‹«.2 Speta, schon ab Kindheitstagen stets kränklich, beschäftigte sich intensiv mit seinem Wiener Heimatbezirk Döbling und wurde zum vergessenen Pionier der Döblinger Heimatforschung. Die Gemeinde Wien bewilligte im Mai 1916 dem Komitee »Döblinger Heimatkunde« eine Subvention in der Höhe von 1.000 Kronen zur Herausgabe von Spetas »Heimatkunde des Bezirkes Döbling«, die eigentlich schon Ende 1914 hätte erscheinen sollen. Dieses Werk blieb allerdings unveröffentlicht, denn der Verfasser verstarb 1917 im Kaiser-Jubiläums-Spital (heute Klinik Hietzing) an Lungenschwindsucht. Karl F. Kocmata widmete seinem Freund und Kampfgefährten Leopold Speta als Nachruf ein Gedicht.3
Adressen
Wien 19., Weinzingergasse 3 (Geburtsadresse)
Wien 13., Kaiser-Jubiläums-Spital [heute Klinik Hietzing], Wolkersbergenstraße 1 (Sterbeadresse)
Mitarbeiter*innen an Periodika
- Das Gesindel (Wien) 1911
Kategorien
Autor / Version / Copyleft
Autor: Reinhard Müller
Version: August 2024
Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien
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Karte
- 1
B. [d. i. Wilhelm Bauhofer (1852–1924)]: Leopold Speta. Dem Andenken eines Einsamen, in: Reichspost. Morgenblatt (Wien), 24. Jg., Nr. 198 (29. April 1917), S. 10.
- 2
Vgl. [anonym]: Theater und Kunst, in: Wiener Zeitung (Wien), [208]. Jg., Nr. 28 (4. Februar 1911), S. 6.
- 3
Vgl. Karl F. Kocmata (1890–1941): Bilderbogen. Dem Andenken meines am 13. April 1917 im Alter von 25 Jahren verstorbenen Freundes, Schriftsteller Leopold Speta, Wien-Sievering, in: Neue Bahnen (Wien), 2. Jg., Nr. 12 (28. April 1917), S. [1]; zum Wiederabdruck siehe Karl F. Kocmata: In memoriam Leopold Speta 13. April 1917, in ders.: Einsamer Wald. Ausgewählte Dichtungen. 1909–1919. Wien – Leipzig: Frisch & Co. Verlag [1919] (= Die lebendige Dichtung. 1.), S. 34–35.