Leopold Schopp (1855–)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
10. November 1855
Geburtsort
Biographie

Leopold Schopp, zuständig nach Wollein (Mähren [Měřín, Tschecjien]), absolvierte eine Bäckerlehre und schloss sich als Bäckergehilfe in Wien der radicalen Arbeiterbewegung an.

Da sich viele Bäckermeister nicht an die Zusagen hielten, welche sie zur Beendigung des Bäckereiarbeiterstreiks im April 1883 machten, kam es am 4. und 5. Mai 1883 vor dem Innungshaus der Bäckergenossenschaft in Wien 1., Salzgries, zu kurzen, aber heftigen Demonstrationen der Bäckereiarbeiter, die von den Radicalen unterstützten so genannten Bäckerkrawalle. Am 5. Mai 1883 sollen über eintausend Bäcker daran beteiligt gewesen sein, von denen etwa dreihundert das Innungshaus stürmten und verwüsteten. An die vierhundert Bäckergehilfen versammelten sich vor dem Geschäft des Vorstands der Bäckergenossenschaft, dem Bäckermeister Tobias Ratz (~1840–1892), in Wien 4., Favoritenstraße 38, wobei dieses durch Steinwürfe beschädigt wurde. Die Behörden schritten massiv ein, verletzten Demonstranten mit Säbelhieben und nahmen mehrere Verhaftungen vor. Am 7. Mai 1883 wurde Leopold Schopp wegen Exzesses gegen seine Arbeitgeberin Apollonia Walatke, Inhaberin der Bäckerei in Wien 3., Landstraßer Hauptstraß3 130, und deren Geschäftsführer Philipp Noe (1858–1927), verhaftet. Schopp, der erst vor wenigen Tagen wegen Exzesses gegen seinen Arbeitgeber zu fünf Tagen Arrest verurteilt worden war, wurde vom Landesgericht Wien zu acht Tagen Arrest und anschließender Abschaffung in seine Heimatgemeinde verurteilt.

Leopold Schopp, nunmehr Bäcker und Metzger, begab sich später nach Bayern, von wo er aber am 16. November 1895 ausgewiesen wurde.

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