Karl Johann Scholtes (1847–1914)
Persönliche Daten
Biographie
Der Bauholzhändler Karl Johann Scholtes jun. besaß einen großen Holzlagerplatz in Wien 9., Roßauer Lände 31.
Am 3. Oktober 1886 begaben sich zwei Sozialrevolutionäre im Zuge der so genannten Brandleger-Affäre mit vier Brandflaschen zur Roßauer Lände:: der Drechslergehilfe Heinrich Höfermayer (1862–?) und der Schuhmachermeister Karl Schwehla (1851–1897). Sie deponierten nach 22 Uhr am Holzlagerplatz des Bauholzhändlers Karl Johann Scholtes jun. in Wien 9., Roßauer Lände 31, zwei mit Zündstoff gefüllte Flaschen, eine Flasche an dem einen, die zweite am anderen Ende des Lagerplatzes, wobei allerdings eine beim Adjustieren explodierte, ohne zu zünden. Die beiden anderen Flaschen funktionierten ebenfalls nicht, weil die Gaszylinder verkehrt in die Flasche eingesetzt worden waren. Diese Brandsätze wurden erst am 8. und 9. Oktober 1886 vom Holzplatzarbeiter Karl Quarda aufgefunden.
Noch im Oktober 1886 wurden Heinrich Höfermayer und Karl Schwehla verhaftet. Vom 21. bis 28. März 1887 fande vor dem Landes- als Ausnahmsgericht Wien der so genannte Anarchisten-Prozess gegen fünfzehn Sozialrevolurionäre statt, darunter Heinrich Höfermayer und Karl Schwehla.
Heinrich Höfermayer und Karl Schwehla wurden des Verbrechens der Brandlegung und des Verbrechens der Mitschuld an der Brandlegung angeklagt, Höfermayer wegen anderer Affären zusätzlich des Verbrechens des teils vollbrachten, teils versuchten Betrugs angeklagt und zu jeweils fünfzehn Jahren schwerem Kerker verurteilt, verschärft mit einem Fasttag im Monat.
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Autor: Reinhard Müller
Version: April 2025
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