Josef Komárek (1862–)

Josef Komárek, zuständig nach Predbor (Böhmen [Předboř, zu Strančice, Tschechien]), absolvierte eine Tischlerlehre und arbeitete als Tischlergehilfe in Elbekosteletz (Böhmen [Kostelec nad Labem, Tschechien]). Am 24. Juni 1883 tauchten hier in mehreren Gasthäusern mehrere Exemplare der Zeitung »Proletář« (Vídeň [Wien]; Der Proletarier) und der Flugblattzeitung »První svobodná tiskárna v Čechách« [Böhmen (Tschechien); Erste freie Presse in Böhmen] auf. Diese wurden, wie die Polizei eruierte, von Josef Komárek verteilt, der die Druckschriften wiederum vom Tischlergehilfen Johann Ševčik (1858–?) erhalten hatte. Vom 6. bis 8. März 1884 fand vor dem Landes- als Erkenntnisgericht Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) der Prozess wegen Vergehens der Geheimbündelei gegen fünf Radicale statt, darunter Josef Komárek. Er wurde wegen Vergehens der Geheimbündelei und Vergehens gegen das Pressgesetz aufgrund seines Geständnisses und seiner Aussagen zu vierzehn Tagen strengem Arrest und einer Geldstrafe von 10 Gulden, eventuell 48 Stunden Arrest, verurteilt. Nach Verbüßung der Haftstrafe wurde Josef Komárek aus Prag (Böhmen [Praha, Tschechien]) im April 1884 für beständig abgeschafft und zur polizeilichen Überwachung ausgeschrieben: »1550 Komárek Josef, Tischlergeh., in Sestajovic im Jahre 1862 geb., nach Pčedboř [!], Bez. Böhm.-Brod zust., wegen sozial. Umtriebe gerichtlich gestraft, wurde aus Prag u. dessen Polizei-Rayon für beständig abgeschafft. Sein Vorkommen u. Treiben ist zu überwachen. Pol.-Dion. Prag 10/4. 84.«1