Jakob Sokopp (1855–1925)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
16. Juli 1855
Sterbedatum
5. Oktober 1925
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch, dann konfessionslos

Vater: Thomas Sokopp: Schlossermeister; Heirat mit:
Mutter: Marianna Sokopp, geborene Erdenbeck: Hausfrau
Ehe: in Klagenfurt / Celovec [Klagenfurt am Wörthersee / Celovec ob Vrbskem jezeru] (Kärnten) am 6. Februar 1887 mit Anna Dollinger (Grusbach, Mähren [Hrušovany nad Jevišovkou, Tschechien] um 1859 – ?), Tochter einer Inwohnerin und eines Inwohners: Wirtschaftern
Kinder: vier, darunter:
Sohn: Jakob Sokopp (Seebach / Jezernica [zu Villach / Beljak], Kärnten 6. März 1888 – Wien 13. Februar 1929): Siedleraktivist, Obmann der sozialdemokratischen Siedlergruppe am Brunnweg in Wien 10.
Tochter: Mathilde Magdalena Sokopp (Seebach / Jezernica [zu Villach / Beljak], Kärnten 6. Jänner 1890 – ?)

Biographie

Jakob Sokopp kam nach Seebach / Jezernica [zu Villach / Beljak] (Kärnten), wo er als Metalldruckergehilfe arbeitete und sich der radicalen Arbeiterbewegung anschloss. Bei der konstituierenden Versammlung des »Allgemeinen Arbeiter-Vereins« in Villach / Beljak (Kärnten) am 15. November 1885 wurde er in dessen Ausschuss gewählt.

Als die Zeitung »Arbeit« (Villach) nach ihrer zweiten Nummer (16. Juni 1887) ihr Erscheinen einstellen musste, übergab der Herausgeber für Graz (Steiermark), der Schneidergehilfe Johann Risman (1864–1936), Jakob Sokupp ein Paket mit Manuskripten für eine dritte Nummer. Diese sandte Sokupp später nach Graz, wo aber Risman dieses nicht annehmen konnte. Als Sokopp 9. September 1887 das zurückgesandte Paket am Postamt St. Ruprecht [zu Villach / Beljak] (Kärnten) abholen wollte, wurde er verhaftet. Nach der anschließenden Hausdurchsuchung bei Sokopp und dessen im Februar 1887 geheirateten Ehefrau in Seebach / Jezernica [zu Villach / Beljak] (Kärnten)wurden die Manuskripte beschlagnahmt und von der Polizei nicht mehr zurückgegeben. Als schließlich die Zeitung »Arbeit« (Linz) in Linz an der Donau (Oberösterreich) ihre Fortsetzung fand, wurde die drei gedruckten Exemplare der dritten Nummer (6. Oktober 1887) sofort beschlagnahmt, so dass sie nie in den Vertrieb kam. Doch zu diesem Zeitpunkt war Jakob Sokopp schon ins Lager der Gemäßigten gewechselt und wurde Obmann des »Allgemeinen Arbeitervereins von Villach und Umgebunge« und 1889 Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei«. Als so genannter Anarchist wurde Sokopp am 16. April 1889 unter dem Verdacht des Hochverrats verhaftet, nach fünfwöchiger Untersuchungshaft am 20. Mai 1889 auf freien Fuß gesetzt und im Prozess, der am 8. Juni 1889 in Klagenfurt / Celovec (Kärnten) freigesprochen. Anlässlich des Streiks in der Metallwarenfabrik in Seebach / Jezernica wurde Sokopp, mittlerweile Vater von vier Kindern, am 15. Februar 1890 entlassen.

Jakob Sokopp begab sich nun nach Wien, wo er am 14. Juni 1891 Mitbegründer des »Fachvereins der Metallrucker für Wien« und von 1893 bis 1896 dessen Obmann war. Mittlerweile Metalldruckermeister, wurde er schließlich bezahlter Funktionär bei den sozialdemokratischen Metalldruckern.

Arbeit (Linz) 1887

  • Seebach / Jezernica [zu Villach / Beljak], Kärnten, Seebach 46 (belegt für 1887 bis 1888)
  • Seebach / Jezernica [zu Villach / Beljak], Kärnten, Seebach 46 (belegt für 1890)
Karte