Franz Winkler (1898–1965)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
21. November 1898
Geburtsort
Sterbedatum
23. Oktober 1965
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch

Vater: Franz Sales Winkler (Naglitz, Niederösterreich [Nakolice, zu Nové Hrady, Tschechien] 8. Jänner 1867 – Wien 5. April 1901), Sohn einer Inwohnerin und eines Inwohners: Maurergehilfe; Heirat in Wien am 14. Februar 1897 mit:
Mutter: Theresia Winkler, geborene Gschmeidler, am 19. Mai 1881 legitimierte Müller (Ottakring, Niederösterreich [zu Wien 16.] 15. Juni 1871 – Wien November 1935), uneheliche Tochter einer Köchin und eines Heubinders: Fabrikarbeiterin
Ehe: in Wien am 8. September 1924 mit Hermine Sulzbacher (Ebreichsdorf, Niederösterreich 18. September 1900 – Bad Leonfelden, Oberösterreich 13. April 1991), Tochter einer Hausfrau und eines Lagerhausgeschäftsführers: Beamtin

Biographie

Franz Winkler wurde nach dem Tod seines an Tuberkulose verstorbenen Vaters im April 1901 schon früh Halbwaise. Als die Mutter dem 13-Jährigen eine Werkausgabe von Friedrich Schiller (1759–1805) schenkte, wurde sein Interesse für Dichtung geweckt. Winkler absolvierte eine Kaufmannslehre und war dann als Handlungsgehilfe angestellt. Er arbeitete zunächst als Buchhalter und Privatbeamter, konnte aber daneben eine Schauspielschule absolvieren. Er trat als Statist auf der Bühne einer böhmischen Kleinstadt auf, war 1920 Schauspieler am Deutschen Volkstheater in Wien, wurde dann aber vom Intendanten Emil Geyer (1872–1942) an die Neue Wiener Bühne berufen. Als Winkler ein Engagement am Deutschen Theater in Berlin in Aussicht hatte, erkrankte seine Mutter, die Fabrikarbeiterin Theresia Winkler (1871–1935), weshalb er in Wien blieb und 1924 Beamter wurde.

Franz Winkler stieß 1918 zum Kreis um Karl F. Kocmata (1890–1941), publizierte 1918 in der Zeitschrift »Ver!« (Wien) und war 1919 Autor der Schriftenreihe »Das neue Gedicht« im »Verlag des Ver!«. Winkler war allerdings nie Angehöriger einer anarchistischen Bewegung und wurde bereits 1919 Mitglied der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei«.

Franz Winkler war später in der Unterrichtsorganisation der »Sozialdemokratischen Arbeiterpartei« als Vortragender sowie in den Volkshochschulen als Lehrender tätig. Charakteristisch für sein Selbstverständnis als Arbeiterdichter ist sein Vortrag »Arbeit und Dichtung«, den er am 2. Februar 1925 im Volksbildungshaus »Wiener Urania« in Wien 1., Uraniastraße 1, hielt. Winkler, Sekretär des Arbeiterheimes Floridsdorf, verfasste unter anderem für die Floridsdorfer Arbeiterturner das Festspiel »Das Spiel vom freien Turner«, das am 14. November 1931 im Floridsdorfer Arbeiterheim uraufgeführt wurde. Nach seiner Heirat 1924 mit der Beamtin Hermine Sulzbacher (1900–1991) zog er zu seiner Ehefrau und arbeitete weiterhin als Buchhalter.

Adressen

  • Wien 16., Haymerlegasse 22 (Geburtsadresse)

Bücher und Broschüren

  1. Lieder, wie sie die Armut singt. Wien: Im Verlag des Ver 1919 (= Das neue Gedicht. Eine zwanglose Folge. Herausgeber: Karl F. Kocmata. IX.), 16 S.
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