Franz Augenthaler (1826–1918)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Franz Xaver Augenthaler
Deckname: Moriz Wilhelm
Geburtsdatum
5. Oktober 1826
Sterbedatum
1918
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch

Vater: Michael Augenthaler: Inwohner; Heirat mit:
Mutter: Anna Maria Augenthaler, geborene Radel (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich um 1781 – Großmeiseldorf, Niederösterreich 19. Juli 1844), Tochter einer Inwohnerin und eines Inwohners: Hausfrau
Bruder: Johann Georg Augenthaler (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 24. April 1812 – ?)
Schwester: Johanna Augenthaler (Großmeiseldorf, [zu Ziersdorf] Niederösterreich 14. April 1814 – Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 14. September 1814)
Schwester: Elisabeth Augenthaler (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 28. Juli 1815 – ?)
Schwester: Anna Maria Augenthaler (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 9. Jänner 1818 – ?)
Bruder: Michael Augenthaler (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 17. Oktober 1819 – Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 17. März 1821)
Schwester: Theresia Augenthaler (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 16. September 1821 – ?)
Schwester: Anna Augenthaler (Großmeiseldorf [zu Ziersdorf], Niederösterreich 14. Juli 1823 – ?)
Ehe: in Sopron / Ödenburg [Sopron] (Ungarn) am 11. Oktober 1859 mit Anna Zukovits (Borsmonostor / Klostermarienberg, Ungarn [Klostermarienberg, zu Mannersdorf an der Rabnitz / Répcekethely, Burgenland] 4. Jänner 1833 – Wien 15. Februar 1898), Tochter einer Hausfrau und eines Webermeisters: Hausfrau
Tochter: Antonia Cecilia Augenthaler (Kabold, Ungarn [Kobersdorf, Burgenland] 10. Februar 1861 – ?)
Sohn: männliche Totgeburt (Wien 26. Oktober 1862)
Sohn: Richard Augenthaler (Wien 2. Februar 1863 – Wien 27. Juni 1872)
Sohn: Franz Xaver Augenthaler (Wien 23. Juli 1864 – Wien 3. September 1885): Komptoirist (Handelsangestellter)
Tochter: Anna Maria Augenthaler (Wien 2. März 1866 – Wien Februar 1956): Damenschneiderin
Sohn: Julius Augenthaler (Wien 6. Februar 1868 – Wien 21. Mai 1870)
Tochter: Maria Theresia Augenthaler (Wien 2. September 1869 – Wien 1. Juni 1874)
Tochter: Sidonie Caecilia Augenthaler (Wien 20. März 1871 – ?): Privatbeamte, Filialleiterin
Sohn: Robert Augenthaler (Wien 26. April 1873 – Wien 2. Mai 1874)

Biographie

Franz Augenthaler stieß erst sehr spät zum Anarchismus, wo er sich vorrangig als Arbeiterdichter, als Lyriker versuchte. Augenthaler hatte ein recht bewegtes Leben hinter sich. Obwohl aus ärmlichen Verhältnissen stammend, konnte er das Gymnasium absolvieren. 1847 zum Militärdienst einberufen, diente er zehn Jahre beim 11. Jäger-Bataillon, wurde dann Bezirksnotär in Sopron / Ödenburg [Sopron] (Ungarn), wo er am 11. Oktober 1859 die Webermeisterstochter Anna Zukovits (1833–1898) heiratete.

Im Oktober 1859 darauf übersiedelte Franz Augenthaler mit seiner Ehefrau nach Wien. Hier arbeitete Augenthaler ab 1859 als Kanzlist und Solizitator (Rechtsanwaltsgehilfe) in einer Wiener Rechtsanwaltskanzlei. Im November 1881 entlassen, war er zunächst als Häuseradministrator tätig. Am 6. März 1882 wurde Augenthaler wegen eines von ihm verfassten, mit dem Namen »Moriz Wilhelm« unterzeichneten Drohbriefes gegen die »Lampenfabrik Gebrüder Brünner« wegen Erpressung zu zwei Monaten einfachem Kerker verurteilt. Selbst der Richter anerkannte, dass es sich bei diesem unbeholfenen Brief Augenthalers vom 22. Dezember 1881 um eine »Erpressung aus Humanität« gehandelt habe, sei es ihm doch nur darum gegangen, zwei kleinen Kindern einer armen Frau, die ihren Ehemann durch den großen Ringtheaterbrand in Wien verloren hatte, Weihnachtsgeschenke bieten zu können. Schließlich arbeitete Augenthaler seit 1885 als privater Häuser-Administrator und 1887 bis 1894 als Hilfsbeamter (Gewerbe-Registerführer) bei der Niederösterreichischen Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie in Wien. 1900 spendete er noch für die Kaiser-Jubiläumskirche in der Donaustadt und 1902 für die Errichtung eines Kaiserin Elisabeth-Denkmals in Wien.

Erst um 1912 stieß er zur anarchistischen Bewegung um Karl F. Kocmata (1890–1941), publizierte 1912 in der Zeitschrift »Das Gesindel« (Wien) und 1917 in der Zeitschrift »Ver!« (Wien).

Adressen

  • Großmeiseldorf 61 [zu Ziersdorf], Niederösterreich (Geburtsadresse)

  • Wien 3., Rochusgasse (1874)

  • Wien 3., Ungargasse 25 (1887 bis 1901)

  • Wien 4., Margaretenstraße 39 (1910 bis 1917)

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