Alfred Golfar (1891–1968)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist bis 1922: Alfred Georg Goldfarb
seit 5. Juli 1954: Alfred George Golfar
Pseudonym: Georg Düren
Pseudonym: Georg Dueren
Pseudonym: Alfred Golfar
Geburtsdatum
15. April 1891
Sterbedatum
Juli 1968
Religionsbekenntnis
israelitisch

Vater: Abraham Adolf Goldfarb; d. i. Abraham Berisch (Lwów / Lemberg, Polen [Lwiw ‹Львів›, Ukraine] 12. April 1856 – Wien 7. März 1939): Finanz-Oberkommissär; Heirat in Krakau (Galizien und Lodomerien [Kraków, Polen]) am 11. November 1888 mit:
Mutter: Anna Goldfarb, geborene Chana Bannet (Krakau, Galizien und Lodomerien [Kraków, Polen] 18. Oktober 1865 – Ghetto Theresienstadt, Protektorat Böhmen und Mähren [Terezín, Tschechien] 11. Jänner 1943, ermordet): Hausfrau; am 22. Juli 1942 aus Wien in das Ghetto Theresienstadt deportiert
Ehe: mit Margarethe [?], später: Georgine Margaret Golfar (5. Juni 1894 – London, England 1957): Schriftstellerin; emigrierte 1936 mit ihrem Ehemann nach England

Biographie

Alfred Golfar lebte seit 1910 in Wien. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er am 19. Juni 1914 zum Dr. jur. promoviert wurde. Schon während seiner Studentenzeit war er schriftstellerisch tätig. 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst an der Front als Regimentsadjutant im 4. Kaiserjägerregiment.

1918 stieß Alfred Golfar zur anarchistischen Bewegung um Karl F. Kocmata (1890–1941), der 1919 einen Artikel in der Zeitung »Revolution!« (Wien) abdruckte. Golfar, der 1919 auch Autor der Schriftenreihe »Das neue Gedicht« im »Verlag des Ver!« war, zog sich schon bald darauf von der anarchistischen Bewegung zurück.

Alfred Golfar verfasste 1923 sein erstes Theaterstück: »Hundsfott. Schauspiel in drei Akten«. Ab etwa 1926 bis 1936 lebte Golfar in Wilhelmshorst (Preußen [zu Michendorf, Brandenburg]), war 1927 Dramaturg am Renaissance-Theater, dann Dramaturg und stellvertretender Direktor am Lessing-Theater in Berlin (Preußen [Berlin]). Seit 1933 arbeitete er unter dem Pseudonym »Georg Dueren«. Unter diesem Decknamen fand am 23. November 1933 die Uraufführung seines Theaterstücks »Roon und Bismarck« am Theater Bremen (Freie Hansestadt Bremen) und am 13. September 1935 die Uraufführung von »Der Stärkere« am Burgtheater in Wien statt. Letztere Aufführung führte dazu, dass im Jänner 1936 sein Pseudonym »Georg Dueren« aufgedeckt wurde.

Alfred Golfar emigrierte daraufhin 1936 nach Großbritannien, wo er in London (England) lebte und mit 20. Juli 1954 britischer Staatsbürger wurde.

Adressen

  • Wilhelmshorst, Preußen [zu Michendorf, Brandenburg], Michendorfer Weg 15 (1928 bis 1930)
  • Wilhelmshorst, Preußen [zu Michendorf, Brandenburg], Jainzendorfstraße 14 (? bis 1936)
  • London, N. W. 2, England, 45 Ashton Road (letzte Aufenthaltsadresse)

Bücher und Broschüren

  1. Der Narr und die Menschen. Ein Gleichnis. Wien: Verlagsbuchhandlung Carl Konegen (Ernst Stülpnagel) 1912, 114 S. Erschien unter dem Autorennamen »Alfred Goldfarb«.
  2. Not! (Ausgewählte Gedichte.) Wien: Im Verlag des Ver! 1919 (= Das neue Gedicht. Eine zwanglose Folge. Herausgeber: Karl F. Kocmata. XIV/XV.), 31 S.
  3. Rechenschaft! Wien: Verlag der Buchhandlung Richard Lányi 1919, 112 S.
  4. Gier. Erzählung. (Entwurf des Einbandes von Artur Berger.) Leipzig – Wien – Zürich: E. P. Tal & Co. Verlag 1920, 144 S. Illlustrator: Artur Berger (1892–1981).
  5. Der Niemand. Wien – Prag – Leipzig: Verlag Ed. Strache 1922 (= Die Erzählung. [13].), 144 S.
  6. Hundsfott. Tragikomödie. Potsdam: Gustav Kiepenheuer 1923, 119 S.
  7. Roon und Bismarck. Schauspiel. Unverkäufliches Manuskript. Berlin: Drei Masken-Verlag 1933, 107 S., Maschinenschrift autographiert. Erschien unter dem Autorennamen »Georg Düren«.
  8. Der Stärkere. Schauspiel in vier Aufzügen. Wien: Paul Zsolnay Verlag [1934], 26 Bl. Erschien unter dem Autorennamen »Georg Dueren«.
  9. Ihr Spielzeug. Lustspiel in vier Aufzügen. Als Manuskript vervielfältigt. Berlin-Dahlem: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH 1957, 135 S. Erschien unter dem Autorennamen »G. A. Golfar«.

Abdrucke in:

Revolution! (Wien / Wien – Leipzig – Berlin / Wien – Berlin) 1919

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