Adolf Preßl
Persönliche Daten
Biographie
Im Zuge der so genannten Münzverfälschungs-Affäre wurden durch die Denunziation des Metallgießers und Polizeispitzels Anton Schreger (1867–1927) am 27. Mai 1887 erste Verhaftungen vorgenommen. Anton Schreger, der vom Polizeirat bei der Polizei-Direktion Wien Bernhard Frankl (1846–1907) als Spitzel eingeschleust worden war, gab diesem nun die Namen einer angeblich weiteren Münzfälscherbande bekannt, weshalb in den nächsten Tagen weitere fünf Personen festgenommen werden, darunter auch jene, die von Anton Schreger wissentlich fälschlicherweise der Münzverfälschung beschuldigt wurden: der Kartenmaler Karl Czastka, der Meerschaumbildhauer Ludwig Nedomansky, Schriftführer des »Arbeiter-Bildungsvereins«, und der Tischlergehilfe Adolf Preßl, später Herausgeber der »Tischler-Zeitung« (Wien) und am 28. Oktober 1888 Initiator und Gründungsmitglied sowie Obmann des »Fortbildungsvereins der Tischler Wiens«. Als Beweis für deren Münzverfälschung übergab Anton Schreger bei seiner Denunziation Polizeirat Bernhard Frankl eine gefälschte Zwanzigkreuzer-Münze, die er allerdings von einem tatsächlichen Geldfälscher, dem Knopfdrechslergehilfen Anton Mličko (1857–1900), erhalten hatte. Erst nach Wochen, im Juli 1887, stellte sich aufgrund des beim Verhör gemachten Geständnisses von Anton Schreger deren Unschuld heraus. Daraufhin wurden Ludwig Nedomansky nach sieben Wochen und Karl Czastka nach neununddreißig Tagen aus der Untersuchungshaft entlassen. Auch der Sozialdemokrat Adolf Preßl wurde wieder freigelassen.
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Autor: Reinhard Müller
Version: Mai 2025
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