Adolf Hekler (1896–1957)

Persönliche Daten
Geburtsdatum
16. April 1896
Geburtsort
Sterbedatum
11. Juni 1957
Sterbeort
Religionsbekenntnis
israelitisch, seit 10. Februar 1956 konfessionslos

Vater: Wolf Hekler (Brody, Galizien und Lodomerien [Brody ‹Броди›, Ukraine] 1. März 1840 – Wien 6. Juni 1906): Uhrenhändler; Heirat in Wien am 1. Mai 1893 mit:
Mutter: Chaie Hekler, geborene Kinigzberg, vulgo: Königsberg; später: Clara Hekler (Brzozdowce, Galizien und Lodomerien [Beresdiwzi ‹Берездівці›, Ukraine] 12. Februar 1869 – ?): Hausfrau
Schwester: Fany Netty Kinigzberg, mit 22. Jänner 1894 legitimierte Hekler (Wien 28. Februar 1892 – ?)
Schwester: Gisela Hekler (Wien 4. Dezember 1893 – Wien 2. Jänner 1894)
Bruder: Albert Hekler (Wien 9. Mai 1897 – New York City, New York, USA Mai 1978): Kaufmann; flüchtete in die USA
erste Ehe des Vaters: mit [?] (? – 4. März 1887)
Ehe: 1934 mit Rosa [?] (Wizenka, Galizien und Lodomerien [Wyschenka ‹Виженка›, Ukraine] 24. Dezember 1894 – Vernichtungslager Sobibor, Generalgouvernement [Sobibór, Polen] 1942, ermordet): Hausfrau; am 14. Juni 1942 aus Wien in das Vernichtungslager Sobibor (Generalgouvernement [Sobibór, Polen]) deportiert
Kinder: keine

Biographie

Adolf Hekler, Sohn eines Uhrenhändlers, der 1899 Pleite machte, war zunächst Handelsagent bei der »Kommission-Agentur Export-Import«, ab etwa 1931 Prokurist und zuletzt Bankbeamter.

Adolf Hekler wurde 1919 ein Anhänger von Mitkämpfer von Rudolf Großmann alias Pierre Ramus (1882–1942), Mitglied des »Bundes herrschaftsloser Sozialisten« und mit Karl Moldauer (1901–1972) Begründer des Bundes »Freie Jugend«, in dessen Rahmen er 1919 einen anarchistischen Kindergarten gründen wollte. Kurzzeitig war er 1919 auch im Umfeld von Karl F. Kocmata (1890–1941) aktiv.

Adolf Heklers 1934 geehelichte Frau wurde aus Wien deportiert und 1942 im Vernichtungslager Sobibor (Generalgouvernement [Sobibór, Polen]) ermordet. Er selbst flüchtete 1938 nach Jugoslawien, 1939 über Italien und Frankreich in die USA, wo er im März 1939 in New York City (New York, USA) eintraf und sich dann in San Francisco (California, USA) niederließ. Hekler arbeitete nun als Koch im Restaurant eines Hotels. 1950 emigrierte er nach Kanada, wo er allerdings keine Arbeitsbewilligung erhielt, und 1951 nach Mexiko, wo er das Klima nicht vertrug.

1952 kehrte Adolf Hekler nach Wien zurück. Sein Antrag auf Altersrente wurde abgelehnt, weil er noch nicht die dafür nötige Altersgrenze erreicht hatte. Deshalb reiste er in die Schweiz, in die Niederlande, nach Deutschland und 1953 wieder in die USA, kehrte dann aber erneut nach Wien zurück.

Adressen

  • Wien 2., Treustraße 10 (Geburtsadresse)
  • Wien 1., Grünangergasse 1/26 (1920; Kommission-Agentur Export-Import)
  • Wien 2., Obere Donaustraße 15 (1930 bis 1938)

Bücher und Broschüren

  1. Zur Brandmarkung der notorischen Verleumder: Leopold Spitzer (Beamter der Verkehrskreditbank, Wien I., Schottenring 21) und Eman. Januschka, verantwortl. Redakteur des sozialdemokratischen Quatschblattes »Steyrer Tagblatt« in Steyr! [Gezeichnet] Pierre Ramus. (Verantwortlich als Verleger und Herausgeber: Rudolf Grossmann (Pierre Ramus), Klosterneuburg (bei Wien).) Klosterneuburg: Rudolf Grossmann [Oktober 1925], [2] S., einseitig bedruckt. Enthält auch Bund der Kriegsdienstgegner Österreichs: Erklärung. [Gezeichnet] Olga Misar, J[osef] Roth, Ernst Schimek, Franz Römer, Ad[olf] Hekler.
  • Revolution! (Wien / Wien – Leipzig – Berlin / Wien – Berlin) 1919
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