Friedrich Jurschitzka (1854–1940)
Persönliche Daten
Familienverhältnisse
Vater: Jakob Jurschitzka (um 1821 – Graz, Steiermark 4. September 1862):, Sohn einer Hausfrau und eines Schullehrers Uhrmacher; Heirat in Graz am 14. Oktober 1849 mit:
Mutter: Anna Jurschitzka, geborene Novatin (um 1825 – Graz, Steiermark 22. Jänner 1866), Tochter einer Hausfrau und eines Siegelstechers: Hausfrau
Ehe: in Graz (Steiermark) am 10. April 1899 mit Josefa Lorber (Graz, Steiermark 17. Juni 1878 – Graz, Steiermark 8. April 1901), Tochter einer Hausfrau und eines Gastwirts: Hausfrau
Tochter: Josefina Anna Jurschitzka (Graz, Steiermark 1. Februar 1900 – Graz, Steiermark 13. Juni 1919)
Biographie
Friedrich Jurschitzka arbeitete seit 1873 als praktischer Badagist in Graz (Steiermark), Raubergasse 7. Schon im großen Prozess gegen Hippolyt Tauschinsky (1839–1905) und Genossen, der im Dezember 1875 vor dem Landes- als Schwurgericht Graz stattfand, wurde aus einem Brief von Jurschitzka zitiert, der von seinem »Durst nach dem Fleisch und Blut der Gegner« schrieb.1 Um 1883 schloss sich Friedrich Jurschitzka der radicalen Arbeiterbewegung an und wurde am 20. Juli 1885 zum Kassier des »Allgemeinen Arbeitervereins« gewählt.
Am Morgen des 17. November 1885 wurden in Graz fünf Radicale wegen anarchistischer Umtriebe verhaftet und ins Landesgericht Graz eingeliefert, darunter Friedrich Jurschitzka. Es wurde ein Verfahren wegen Geheimbündelei eingeleitet, doch wurden alle Verhafteten am 22. November 1885 ohne Anklgeerhebung freigelassen.
Friedrich Jurschitzka, der sich später der Sozialdemokratie anschloss, arbeitete später als praktischer Badagist in Graz, Färbergasse 1, und betrieb seit Juli 1898 ein Geschäft und eine Werkstätte für chirurgische Bandagen und orthopädische Mechanik in Graz, Gleisdorfer Gasse 17, welche im Juli 1900 als Firma ins Handelsregister eingetragen, im März 1903 in eine offene Handelsgesellschaft überführt wurde und aus der er im Jänner 1907 austrat. Am 13. Februar 1911 wurde er zum Obmann-Stellvertreter der »Deutschösterreichischen Volksbühne« in Graz gewählt, war 1914 Obmann-Stellvertreter der »Ersten Steiermärkischen Jubiläums-Spar- und Kreditkasse in Graz, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung« und wurde am 11. Mai 1914 in den Ausschuss der »Sektion Steiermark der österreichischen Gruppe für deutsche Erziehuns- und Schulgeschichte« sowie am 10. Mai 1914 in den Ausschuss des »Grazer Tierschutzvereins« gewählt.
Mitarbeiter*innen an Periodika
- Die Arbeit (Marburg / Graz) 1885
Kategorien
Adresse
- Graz, Steiermark, Lendplatz 472 (Geburtsadresse)
- Graz, Steiermark, Raubergasse 7 (belegt für 1888)
- Graz, Steiermark, Färbergasse 1 (belegt für 1898)
- Graz, Steiermark, Gleisdorfer Gasse 17 (belegt für 1898 bis 1901)
Karte
Autor / Version / Copyleft
Autor: Reinhard Müller
Version: April 2025
Anarchistische Bibliothek | Archiv | Institut für Anarchismusforschung | Wien
Copyleft