Adolf Großmann (1893–1967)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Adolf Grossmann
Geburtsdatum
26. August 1893
Geburtsort
Sterbedatum
22. April 1967
Sterbeort
Religionsbekenntnis
israelitisch, seit 2. August 1920 konfessionslos, seit 3. April 1933 wieder israelitisch, seit 5. Oktober 1957 wieder konfessionslos
Berufe

Vater: Jakob Grossmann (Munkacs / Munkatsch, Ungarn [Mukatschewo ‹Мукачево›, Ukraine] 1. März 1853 – Wien 18. Dezember 1923), Sohn einer Hausfau und eines Kaufmanns: Papierkonfektionär, Inhaber einer Papierprägerei und später einer Buchdruckerei; Heirat in Fünfhaus (Niederösterreich [zu Wien 15.]) am 3. Oktober 1880 mit:
Mutter: Charlotte Grossman, geborene Gottlein (Nikolsburg, Mähren [Mikulov, Tschechien] 15. Februar 1856 – ?), Tochter einer Hausfau und eines Triviallehrers: Hausfrau; Trennung um 1892, Scheidung der Ehe in Wien am 3. September 1923
Schwester: Sofie Grossmann (Wien 7. September 1881 – ?)
Bruder: Josef Grossmann (Wien 1. Dezember 1882 – ?)
Schwester: Secorina Grossmann (Hernals, Niederösterreich [zu Wien 17.] Ottakring, Niederösterreich [zu Wien 16.] März 1890 – Hernals, Niederösterreich [zu Wien 17.] 26. November 1891)
Schwester: Gisela Grossmann (Hernals, Niederösterreich [zu Wien 17.] Ottakring, Niederösterreich [zu Wien 16.] Oktober 1891 – Hernals, Niederösterreich [zu Wien 17.] 30. Dezember 1891)
zweite Ehe des Vaters: standesamtlich in Wien am 6. November 1919 mit Bertha Weiss (Wien 17. November 1875 – ?): Hilfsarbeiterin, dann Prägerin
Stiefbruder: Leopold Weiss, mit 18.Mai 1927 posthum legitimierter Grossmann (Wien 7. Juni 1894 – Wien 19. November 1958)
Stiefschwester: Elsa Weiss, mit 18.Mai 1927 posthum legitimierte Grossmann (Hernals, Niederösterreich [zu Wien 17.] 29. September 1897– ?)
Stiefschwester: Katharina Weiss, mit 11. Dezember 1900 legitimierte Grossmann (Wien 30. September 1900 – ?)
Stiefschwester: Gisela Weiss, mit 8. Jänner 1902 legitimierte Grossmann (Wien 23. Oktober 1901 – ?)

Biographie

Adolf Großmann erregte 1914 einige Aufmerksamkeit. Er hatte zwar den Kriegseid geleistet, wurde aber gleich nach Beginn seines Militärdienstes von solchen Gewissensbissen erfasst, dass er von einem Urlaub nicht in die Kaserne zurückkehrte, sondern sich freiwillig den Militärbehörden als Militärdienstverweigerer stellte. Er wurde 1916 nach langer Untersuchungshaft – obwohl geistig völlig gesund – bis 1918 in die städtische Heil- und Pflegeanstalt Am Steinhof in Wien eingeliefert.

Adolf Großmann, ein Mitkämpfer von dem mit ihm nicht verwandten Rudolf Großmann alias Pierre Ramus (1882–1942), war seit dessen Gründung im November 1918 beim »Literarischen Verein ›Leo Tolstoi‹« aktiv, der im Jänner 1919 unter dem Namen »Bund ›Erkenntnis und Befreiung im Sinne Leo Tolstois‹« tätig war und im Juni 1919 als »Bund herrschaftsloser Sozialisten« weitergeführt wurde. Dennoch war er bei der im Jänner 1919 erschienenen anarchistischen Zeitung »Die Freie Erde« (Wien) sowie 1919 bei der »Arbeitsgemeinschaft ›Freie Erde‹« aktiv und unterhielt gute Kontakte zur anarchistischen Bewegung um Karl F. Kocmata (1890–1941).

Im Juli 1943 konnte Adolf Großmann in die Schweiz flüchten und kehrte nach Kriegsende nach Wien zurück. Bemerkenswert ist auch Großmanns Verhältnis zum Judentum: Er verließ am 2. August 1920 das Judentum, kehrte am 3. April 1933 zum Judentum zurückgekehrt, verließ es aber am 5. Oktober 1957 neuerlich.

Adressen

  • Wien 2., Novaragasse 31 (Geburtsadresse)
  • Wien 2., Ybbsstraße 8/32 (1916)
  • Wien 20., Wallensteinstraße 32 (Adresse der Zeitung »Die Freie Erde«)
  • Revolution! (Wien / Wien – Leipzig – Berlin / Wien – Berlin) 1919
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