Leo Elsner (1846–1918)

Persönliche Daten
Namensvarianten
das ist Leo Prokop Elßner
Geburtsdatum
11. April 1846
Geburtsort
Sterbedatum
2. Dezember 1918
Sterbeort
Religionsbekenntnis
römisch-katholisch

Vater: Joseph Elßner; später: Josef Elsner (Gmunden, Oberösterreich 23. März 1808 – Linz an der Donau, Oberösterreich 1. Oktober 1881), Sohn einer Hausfrau und eines Rechnungsoffizials: Gerichtsaktuar und späterer Staatsanwalt und Oberlandesgerichtsrat; Heirat mit:
Mutter: Amalie Elßner, geborene Ziegler; später: Amalie Elsner (um 1817 – Linz an der Donau, Oberösterreich 14. Februar 1870), Tochter einer Hausfrau und eines Beamten: Hausfrau
Ehe: mit Karoline [?]

Biographie

Leo Elsner besuchte seit 1856 das Gymnasium in Salzburg (Salzburg) und legte 1863 am Staatsgymnasium in Linz an der Donau (Oberösterreich) die Reifeprüfung ab. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften, wurde er als Dr. jur. Auskultant in Linz an der Donau, 1872 Bezirksgerichtsadjunkt beim Bezirksgericht in Zwettl (Niederösterreich), 1874 betraut mit der Leitung des Bezirksgerichts in Pöggstall (Niederösterreich), 1875 Gerichtsadjunkt beim Kreisgericht in St. Pölten (Niederösterreich), 1877 Landesgerichtsadjunkt beim Landesgericht in Linz an der Donau, 1880 Staatsanwaltssubstitut beim Kreisgericht in Ried im Innkreis (Oberösterreich), 1887 Staatsanwalt in Korneuburg (Niederösterreich), 1893 Landesgerichtsrat und 1896 Oberlandesgerichtsrat beim Landesgericht in Wien, 1903 Hofrat und 1913 Senatspräsident beim Obersten Gerichts- und Kassationshof in Wien.

Leo Elsner trat als Erster in Österreich für die Unabhängigkeit der Richter ein, war 1907 Mitbegründer und erster Präsident der »Vereinigung der österreichischen Richter« und 1912 Initiator des ersten österreichischen allgemeinen Richtertags. 1913 in den Ruhestand versetzt, war er 1914 Mitbegründer des pazifistischen Verbandes für allgemeine Völkerverständigung »Para pacem«, als deren Vizepräsident beziehungsweise Präsident er sich 1917 auch Ideen der anarchistischen Bewegung um Karl F. Kocmata (1890–1941) annäherte und an dessen Zeitschrift »Ver!« (Wien) er mitarbeitete.1

Adressen

  • Salzburg, Großarl 23 (Geburtsadresse)

  • Wien 9., Sechsschimmelgasse 3

Bücher und Broschüren

  1. Zur Richteramtsprüfung. Die Verordnung des Justizministers vom 1. November 1900, R. G. Bl. Nr. 182, betreffend die Richteramtsprüfungen und den Prüfungsstoff im Gebiete des Staats-, Finanz- und Verwaltungsrechtes, nebst einem die jüngsten zivil- und strafrechtlichen Normen des Reichsgesetzblattes enthaltenden Anhange. Zusammengestellt von Leo Elsner. Wien: Manzsche k. u. k. Verlags- und Universitäts-Buchhandlung 1901 (= Manz’sche Gesetz-Ausgabe. 67.), IV, 231 S.
    b) Zur Richteramtsprüfung. Die Verordnung des Justizministers vom 1. November 1900, R. G. Bl. Nr. 182, betreffend die Richteramtsprüfungen und den Prüfungsstoff im Gebiete des Staats-, Finanz- und Verwaltungsrechtes, nebst einen die jüngsten zivil- und strafrechtlichen Normen des Reichsgesetzblattes enthaltenden Anhang. Zusammengestellt von Leo Elsner. Zweite Auflage. Wien: Manzsche k. u. k. Verlags- und Universitäts-Buchhandlung 1910 (= Manz’sche Gesetz-Ausgabe. 67.), IV, 416 S.

  2. Ein Wort an die Friedensgesellschaften und Friedensfreunde aller Länder. Eine Zusammenfassung und Ergänzung der im Neuen Wiener Tagblatt vom 27.1.1915 »Ein Blick jenseits des Krieges«, vom 17.4.1915 »Der Friedensbewegung Schicksalsstunde« und vom 10.5.1915 »Der Garantievertrag«, veröffentlichten Artikel. Wien: Selbstverlag / Anzengruber-Verlag, Brüder Suschitzky 1915, 7 S.

  3. Jedem das Seine. Eine völkerrechtliche Studie. Wien – Leipzig: Anzengruber-Verlag, Brüder Suschitzky 1915, 19 S.

  • Ver! (Wien) 1917 bis 1918
  • Der Friede (Wien) 1918

Nachrufe

  • Karl F. Kocmata (1890–1941): Senatspräsident Dr. Leo Elsner, in: Ver! (Wien), [2]. Jg., H. 28–29 (Dez. 1918 – Jänner 1919), S. 17.
Karte
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    Vgl. den Nachruf von Karl F. Kocmata (1890–1941): Senatspräsident Dr. Leo Elsner, in: Ver! (Wien), [2]. Jg., H. 28–29 (Dez. 1918 – Jänner 1919), S. 17.